Der „Digital Market Act“ der Europäischen Union ist eine gute Sache, reicht aber für Online-Nutzer noch lange nicht aus

Digitalisierungsexperten sehen die Zeit für einen neuen Ansatz gekommen

BERLIN--()--Mehrere internationale Digitalisierungsexperten lobten den Digital Market Act der EU, betonten jedoch, dass dessen Hauptziel darin bestehe, den Wettbewerb unter den Tech-Unternehmen zu fördern, und mit gleichzeitig versucht wird, die Macht der Tech-Giganten zu beschränken. Ihrer Ansicht nach liegt der Hauptschwerpunkt nicht auf dem Schutz personenbezogener Daten digitaler Nutzer.

„Der Digital Market Act erlegt einigen dieser Tech-Giganten Einschränkungen dazu auf, wie sie personenbezogene Daten der Verbraucher nutzen können, doch greift er hinsichtlich der Kontrolle der eigenen personenbezogenen Verbraucherdaten zu kurz“, sagte Dr. Paul Twomey, einer der führenden Autoren eines Berichts mit dem Titel Empowering Digital Citizens (Digitale Bürger stärken).

Der Bericht, der nach zwei Jahren Arbeit seinen Abschluss fand, wurde am 28. März 2022 in Berlin auf dem Global Solutions Summit vorgestellt. Auf der alljährlich stattfindenden Konferenz treffen sich leitende Regierungsbeamte mit hochrangigen akademischen Forschern, NGO-Leitern und international tätigen CEOs. Sie führt forschungsbasierte Erkenntnisse in politische Empfehlungen für die Regierungsforen der Group of Seven (G7) und der Group of 20 (G20) über.

„Der Ein- und Verkauf personenbezogener Daten ist Teil eines Marktes in Höhe von 515 Mrd. US-Dollar“, sagt Professor Dennis J. Snower, der zweite führende Autor des Berichts. „Nutzer digitaler Anwendungen gehören einfach nicht zu diesem transaktionalen System, in vielen Fällen wissen sie nicht einmal, dass dieses existiert, geschweige denn, wer ihre personenbezogenen Daten nutzt oder wie sie genutzt werden. Wir möchten, dass menschenwürdige Marktdynamiken auf alle Teilnehmer der Online-Ökonomie Anwendung finden.“

Mit dem Gesetzesvorschlag des Empowering Digital Citizens (Befähigung digitaler Bürger) erhielten Nutzer Kontrolle darüber, wer auf die von ihnen erstellten, sie persönlich identifizierenden Daten Zugriff hat. Sie könnten damit auch mithilfe eines Vertreters die Bedingungen stellen, unter denen ihre Daten (gesetzmäßig) genutzt werden können. Im Gegensatz dazu müssen sie gewährleisten, dass ihre Daten sachlich richtig sind und von vertrauenswürdigen Drittparteien verifiziert werden. „Nur der illegale Drogenmarkt und Online-Datensammler bezeichnen Menschen als ,Nutzer“, sagt Twomey. „Diese Vorschläge transformieren dieses Modell. Sie befähigen eine Welt digitaler Bürger, in der diese ihre demokratischen Rechte stärken und den Kräften der Desinformation entgegenwirken können.“

Twomey und Snower vertreten die Global Initiative for Digital Empowerment (GIDE), bestehend aus mehr als 70 Experten weltweit, darunter Fachleute aus der Politik, Forscher, technische Internetexperten, Geschäftsleute, Sicherheitsspezialisten u. a. GIDE ist eine Initiative von THE NEW INSTITUTE. Mit Sitz in Hamburg beschäftigt sich THE NEW INSTITUTE als Einrichtung für fortgeschrittene Studien und als Plattform damit, Antworten auf die drängendsten ökologischen, ökonomischen und politischen Herausforderungen unserer Zeit zu finden.

Die beiden Digitalforscher stellen fest, dass ein Hauptproblem darin besteht, dass viele Online-Nutzer „kostenloser Dienste“ künstlich verringerte Auswahlmöglichkeiten erhalten, somit entweder große Mengen personenbezogener Daten freigeben müssen, indem sie den Vertragsbedingungen digitaler Dienste zustimmen, oder aus den ökonomischen oder sozialen Interaktionen ausgeschlossen werden, die das moderne Leben ausmachen.

Die Initiative des Empowering Digital Citizens wird digitale und Online-Verbraucher an einem Wirtschaftsmodell beteiligen, das derzeit für den Durchschnittsverbraucher nicht sichtbar ist.

Zugriff auf den Bericht erhalten Sie hier: Empowering Digital Citizens. Hier finden Sie FAQs zur Initiative: Fragen und Antworten zu einer am Menschen ausgerichteten digitalen Führung.

Hinweise zur Mitgliedschaft in der Global Initiative for Digital Empowerment finden Sie auf Seite 4 des Berichts Empowering Digital Citizens

Über Dr. Paul Twomey: Dr. Twomey ist Mitleiter der Global Initiative for Digital Empowerment und arbeitet als Fellow and Initiative Director for Digital Governance bei THE NEW INSTITUTE. Er steht der Global Solutions Initiative als Partner und führende Persönlichkeit zum Thema „Management von Daten und Technologien im öffentlichen Interesse“ zur Verfügung. Twomey arbeitet zudem als Distinguished Fellow am Centre for International Governance Innovation und als Beauftragter der Global Commission for Internet Governance. Er war früher als CEO von ICANN, der weltweiten Koordinationsstelle für das Internet-Adresssystem, tätig.

Über Prof. Dennis J. Snower: Prof. Snower ist Mitleiter der Global Initiative for Digital Empowerment und Direktor für das sozio-ökonomische Transformationsprogramm von THE NEW INSTITUTE. Er ist Gründer und wirkt als Präsident der Global Solutions Initiative, als Professor für Makroökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School in Berlin, als Senior Research Fellow an der Blavatnik School of Government in Oxford sowie als auswärtiger Fellow of Brookings Institution. Er ist einer der Leiter dieses Projekts. Weiterhin arbeitet er als Research Fellow am Centre for Economic Policy Research (London), am IZA (Institute for the Future of Work, Bonn) und am CESifo (München).

Die Ausgangssprache, in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle und autorisierte Version. Übersetzungen werden zur besseren Verständigung mitgeliefert. Nur die Sprachversion, die im Original veröffentlicht wurde, ist rechtsgültig. Gleichen Sie deshalb Übersetzungen mit der originalen Sprachversion der Veröffentlichung ab.

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