Große Diskrepanzen in den Behandlungsergebnissen von Lungenkrebspatienten, je nach Wohnsitz in Europa

Vorläufige Ergebnisse aus einer neuen Studie der Economist Intelligence Unit (EIU) verweisen auf erhebliche Unterschiede bei den Behandlungsergebnissen in Europa.

Studie zeigt, dass bessere Richtlinien für den gesamten Behandlungsweg der Patienten notwendig sind, insbesondere bei Prävention und Zugang zu Therapien, um die hohe Zahl von Todesfällen herabzusetzen.

Ergebnisse werden auf dem Europäischen Krebsforum in Brüssel vorgelegt, das einen Resonanzboden für das nächste Forschungsstadium bieten soll.

BRÜSSEL--()--Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation werden im Jahr 2018 voraussichtlich 387.913 Europäer an Lungenkrebs sterben.1 Die vorläufigen Ergebnisse einer neuen von der Economist Intelligence Unit durchgeführten Studie zum Vergleich von 13 Ländern zeigen, dass Regierungen in Europa die Krankheit ganz unterschiedlich angehen. In Ländern mit besseren Behandlungsergebnissen scheint es wirksame Präventionsmaßnahmen zu geben, und dem zeitgerechten Zugang zu neuen, innovativen Therapien wird dort hohe Priorität eingeräumt. Die ersten Forschungsergebnisse aus der Studie, die bis Anfang 2019 weiterläuft und tiefgreifende länderbezogene Forschung und Workshops umfasst, werden heute von der Economist Intelligence Unit auf dem von MSD veranstalteten Europäischen Krebsforum in Brüssel vorgelegt. Die aus Entscheidungsträgern, Akademikern, Gesundheitsfachleuten, Branchenvertretern und Patientengruppen bestehenden Teilnehmer bieten einen ersten Resonanzboden für die Studienergebnisse und wirken an der Schwerpunktbildung der nächsten Forschungsphase mit. Die EIU will insbesondere in Erfahrung bringen, ob einzelne Länder Fortschritte machen, Innovationen hervorbringen und die Chancen zur Lebensrettung wahrnehmen.

Bereits jetzt verweisen die Studienverfasser auf sieben Hauptergebnisse aus den 13 Ländern2:

1. In den vergangenen 15 Jahren war die Zahl der neuen Lungenkrebsfälle in den Niederlanden am höchsten und in Schweden am niedrigsten. Die Zahl der von Lungenkrebs verursachten Todesfälle ist am höchsten in Polen, den Niederlanden, Belgien, Großbritannien und Griechenland - allerdings sind die Zahlen in den letzten 15 Jahren beträchtlich gesunken. Finnland hat große Fortschritte erzielt und weist nun die niedrigste Todesrate auf. Alle anderen Länder haben in den vergangenen 15 Jahren wenig oder gar keine Fortschritte gemacht.

2. Die durchschnittliche Zunahme des Anteils der Patienten, die 5 Jahre nach der Diagnose noch am Leben sind, ist im Lauf von 15 Jahren von 12 Prozent auf nur 17 Prozent angestiegen. Die durchschnittliche Überlebensrate für alle Krebsarten zusammen beträgt 50 bis 60 Prozent.3 Österreich, Schweden und Norwegen haben die höchsten Überlebensraten bei Lungenkrebs, während die niedrigsten in Rumänien, Finnland und Großbritannien zu finden sind.

3. Lungenkrebs ist eine strategische Priorität in den Ländern mit (Lungen-)Krebseindämmungsplänen und -richtlinien: Hier schneiden Schweden und Frankreich am besten ab, während in Finnland noch einiger Aufholbedarf besteht.

4. Das Rauchen ist der Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs, denn rund 80 Prozent aller Lungenkrebsfälle werden mit dem Rauchen in Verbindung gebracht. Darum kommt öffentlichen Gesundheitsprogrammen zur Eindämmung des Tabakkonsums und Aufgabe des Rauchens, einschließlich Regulierung von E-Zigaretten, eine besondere Bedeutung zu. Die Studie zeigt, dass Finnland und Norwegen in diesem Bereich eine Führungsstellung einnehmen, während derartige Programme in Rumänien kaum anzutreffen sind.

5. Hinsichtlich der Behandlung ermitteln die Studienverfasser, ob die Patienten behandelt werden, ob Tumortests verfügbar sind und die Kosten erstattet werden und ob neue, innovative Arzneimittel von der Krankenkasse übernommen werden. Derzeit werden vier Biomarker für Lungenkrebs am häufigsten genutzt. Die Kosten der Untersuchung auf alle vier werden nur in einer Minderheit der Länder erstattet.

6. Nur in Schweden und Polen gibt es einen speziellen Lungenkrebsplan/-abschnitt des Nationalen Krebseindämmungsplans (NCCP) und nur in vier Ländern (Österreich, Frankreich, Rumänien und Griechenland) wurde der jeweilige Plan in den letzten fünf Jahren aktualisiert.

7. Nur die Hälfte der Länder (Belgien, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Polen, Spanien, Großbritannien) hat eine Studie eingeleitet oder daran teilgenommen, um zu prüfen, ob und wie eine Vorsorgeuntersuchung eingeführt werden könnte.

In seiner Stellungnahme im Vorfeld seines Hauptvortrags auf dem Europäischen Krebsforum sagte Martin Seychell, Stellvertretender Generaldirektor der Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (DG SANTE) der Europäischen Kommission: „In den vergangenen Jahren ist es uns gelungen, die Behandlungsergebnisse für Krebspatienten zu verbessern, obwohl Krebs weiterhin die zweithäufigste Todesursache in der EU darstellt.“ Er ergänzte: „Die Ergebnisse der von der Economist Intelligence Unit durchgeführten Studie zeigen deutlich, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Interessengruppen notwendig ist, und der Kampf gegen diese Krankheit wird in den kommenden Jahren zweifellos weiterhin eine Priorität für die Kommission darstellen.“

„Die Landesmaßstäbe und länderspezifischen Analysen in dieser Studie geben uns Wegweiser, wie wir bessere Ergebnisse erzielen können“, erklärte Alfonso Aguarón im Namen von Lung Cancer Europe. „Entscheidungsträger sollten sich diese Ergebnisse anschauen und dazu angeregt werden, sie in zukünftige Entscheidungen einfließen zu lassen. Es ist Zeit, die Belastung, die diese Erkrankung für die Patienten, ihre Familien und Angehörigen darstellt, stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Diese Patienten sollten endlich mehr beachtet werden.“

Deepak Khanna, Senior Vice President und Regional President, EMEAC Oncology, bei MSD, kommentierte: „Alle Interessengruppen sollten die Umsetzung von Richtlinien, die zu besseren Behandlungsergebnissen führen, beschleunigen. Als biopharmazeutisches Forschungsunternehmen arbeiten wir mit Regierungen in ganz Europa zusammen, um sicherzustellen, dass die Patienten zeitgerechten Zugang zu unseren innovativen Krebsmitteln haben, um dazu beizutragen, das Leben von Lungenkrebspatienten zu verlängern und zu verbessern.“

Hinweis an die Redaktion:

Die Studie besteht aus mehreren Indikatoren, nach denen die Leistungen der einzelnen Länder bewertet wurden und die in fünf Hauptbereiche4 in Verbindung mit Bewusstsein, Prävention, Vorsorge, Diagnose, Behandlung und Versorgung gruppiert sind. Jedes Land erhielt eine Bewertung für jeden Indikator, und die Studienverfasser unterstützen Entscheidungsträger durch die Bereitstellung diverser Empfehlungen für verbesserungsfähige Bereiche. Beispielsweise kann die Zeitspanne vom Auftreten erster Symptome bis zur Diagnose mehrere Monate dauern. In den besser abschneidenden Ländern gibt es ein Schnellverfahren zur Diagnosestellung bei Verdacht auf Lungenkrebs und Richtlinien, in denen das Schnellverfahren und ein spezifischer Zeitrahmen zur diagnostischen Überweisung ausgeführt sind.

Die Benchmarking-Studie der Economist Intelligence Unit wird von MSD unterstützt. Für redaktionelle Entscheidungen ist die Economist Intelligence Unit verantwortlich.

Das Europäische Krebsforum wird von MSD in Zusammenarbeit mit Lung Cancer Europe (LUCE) und der European Cancer Patient Coalition (ECPC) ausgerichtet. Es findet am 4. Dezember 2018 in der Solvay-Bibliothek in Brüssel statt.

Über MSD

Seit mehr als einem Jahrhundert forscht MSD, ein führendes globales biopharmazeutisches Unternehmen, im Sinne des Lebens und bringt Medikamente und Impfstoffe für eine Reihe der weltweit am schwierigsten zu behandelnden Krankheiten voran. MSD ist ein Markenname der Merck & Co., Inc. Das Unternehmen ist in Kenilworth im US-Bundesstaat New Jersey ansässig. Durch unsere verschreibungspflichtigen Arzneimittel, Impfstoffe, biologischen Therapien und Gesundheitsprodukte für Tiere kooperieren wir mit unseren Kunden und sind in mehr als 140 Ländern tätig, um innovative Gesundheitslösungen bereitzustellen. Wir betonen auch unser Engagement für die Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung durch weitreichende Maßnahmen, Programme und Partnerschaften. Heute steht MSD weiterhin an der Spitze der Forschung im Interesse der Prävention und Behandlung von Krankheiten, welche die Menschen und Gemeinschaften rund um den Globus bedrohen – einschließlich Krebs, Herz- und Stoffwechsel-Krankheiten, aufkommende Tier-Krankheiten, Alzheimer und Infektionskrankheiten, einschließlich HIV und Ebola. Weitere Informationen finden Sie unter www.msd.com und treten Sie mit uns in Verbindung auf TwitterLinkedIn und YouTube.

1 http://gco.iarc.fr/today/data/factsheets/cancers/15-Lung-fact-sheet.pdf, zuletzt aufgerufen am 30. November 2018
2 Österreich, Belgien, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, die Niederlande, Norwegen, Polen, Rumänien, Spanien, Schweden und Großbritannien
3 6.1 C Allemani and the CONCORD Working Group. (2015) Global surveillance of cancer survival 1995–2009: analysis of individual data for 25,676,887 patients from 279 population-based registries in 67 countries (CONCORD-2). Lancet 2015;385(9972):977–1010 https://www.thelancet.com/pdfs/journals/lancet/PIIS0140-6736(14)62038-9.pdf; https://www.thelancet.com/cms/attachment/2053318878/2060147121/mmc1.pdf, zuletzt aufgerufen am 30. November 2018
4 Die fünf Hauptbereiche sind: (1) Lungenkrebs ist eine strategische Priorität, (2) Lungenkrebs ist ein Problem der öffentlichen Gesundheit, (3) Lungenkrebs ist ein Wettlauf gegen die Zeit, (4) Lungenkrebs kann bewältigt werden und (5) Lungenkrebs ist bereit für Innovationen.

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