EIA prangert FSC-Vorstoß zur Wiederzulassung des österreichischen Holzmultis HS Timber an

HS Timber factory in Sebes, Romania (Photo: Business Wire)

WASHINGTON--()--Mit Beginn der COP-Klimagespräche in Glasgow macht der Forest Stewardship Council (FSC) auf einen der schlimmsten Waldsünder Europas aufmerksam - die HS Timber Group. Der FSC hatte sich 2017 von dem Unternehmen distanziert, nachdem der WWF Deutschland eine förmliche Beschwerde wegen illegalen Holzeinschlags in den Wäldern Rumäniens eingereicht hatte. Obwohl es dem Unternehmen nicht gelungen ist, die Kontrolle über seine hochriskanten Lieferketten zu erlangen, hat der FSC seine Distanzierung von dem Unternehmen beendet. Dieser Schritt erfolgte nur eine Woche, nachdem internationale Gruppen in einem offenen Brief unter Hinweis auf systemimmanente Mängel des FSC-Systems Alarm geschlagen hatten.

Das FSC-Expertengremium kam bei seiner Untersuchung im Jahr 2016, die zum Ausschluss des österreichischen Holzriesen führte, zu dem Ergebnis, dass die Beschaffung von Holz über Zwischenhändler ohne physische Rückverfolgbarkeit das größte Risiko dafür darstellte, dass illegales Holz in die Sägewerke von HS Timber gelangt. Das Gremium empfahl die vollständige Rückverfolgbarkeit vom Baumstumpf bis zu den Sägewerkstoren als erste Voraussetzung dafür, dass HS Timber den FSC-Status wiedererlangen kann. Doch anstatt dem Rat seiner eigenen Experten zu folgen, verwässerte der FSC diese Bedingung auf die Verpflichtung zum Sammeln von Papieren - genau denselben leicht fälschbaren Papieren, die rumänische Regierungsermittler vor vielen Jahren bei HS Timber gefunden hatten.

Alexander von Bismarck, geschäftsführender Direktor der EIA, sagte: “Die Entscheidung des FSC zu HS Timber ist ein Schlag ins Gesicht aller rumänischen Bürger, die seit Jahren dafür kämpfen, ihre Wälder vor rücksichtslosen Holzfällern zu schützen. Die Festigung des Status quo der Intransparenz und der Vertuschung illegaler Aktivitäten ist nicht die Richtung, in die sich der FSC bewegen sollte.”

Das Hauptproblem ist, dass in den rumänischen Lieferketten von HS Timber die Beschaffung von Holzhändlern vorherrscht, eine Praxis, die seit Jahren als ein Mittel zum "Waschen" von Holz aus illegalen Quellen bekannt ist. HS Timber kauft immer noch etwa die Hälfte seines rumänischen Rohholzes aus Hunderten solcher Holzlager - ein Anteil, der sich seit der Veröffentlichung der ersten EIA-Untersuchung im Jahr 2015 kaum verändert hat.

Mehrere Studien in den letzten Jahren, darunter auch solche der rumänischen Regierung, haben ergeben, dass in Rumänien etwa doppelt so viel Holz eingeschlagen wird wie von der Regierung gesetzlich genehmigt. Diese riesigen Mengen illegalen Holzes begünstigen Korruption und Gewalt. Im jüngsten Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International rangiert Rumänien als das korrupteste Land Europas, und in den letzten Jahren gab es über 600 Fälle von Gewalt gegen Waldarbeiter, darunter ein halbes Dutzend Morde. Gegen HS Timber selbst ermittelt die auf die Bekämpfung der Mafia spezialisierte rumänische Staatsanwaltschaft weiterhin wegen mutmaßlicher Verbindungen zu organisierten kriminellen Gruppen. Der anhaltende Kauf von Hunderttausenden von Kubikmetern Rohholz aus Holzlagern ohne physische Rückverfolgbarkeit zum Ursprungswald bedeutet, dass HS Timber weiterhin Holz bezieht, das aus illegalen Quellen stammt und potenziell mit Gewalt in Verbindung steht.

Von Bismarck weiter: “Die Entscheidung des FSC, die Distanzierung von HS Timber aufzuheben, ist ein klares Indiz dafür, dass die FSC-Zertifizierung keine Nachhaltigkeit oder gar Legalität bei der Holzbeschaffung garantieren kann. Wenn der FSC keine durchgreifenden Reformen durchführt, die unter anderem die Rückverfolgbarkeit und Transparenz der zertifizierten Unternehmen vorschreiben, wird er sich selbst zu einem weiteren nichtssagenden Label degradieren.”

Artikel online lesen: https://eia-global.org/press-releases/20211102-eia-denounces-fsc-hstimber

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David Gehl
communications@eia-global.org

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