Anti-Dumpingzölle auf Photovoltaik-Module: Banken fordern aufgrund veränderter Marktbedingung Darlehen vom Solar-Pionier Gehrlicher Solar AG zurück

Das wegbereitende deutsche Photovoltaik-Unternehmen Gehrlicher Solar AG meldet Insolvenz nach dem deutschen Insolvenzrecht an. Die Tochtergesellschaften des Unternehmens, insbesondere die erfolgreiche, wachsende US-Tochtergesellschaft Gehrlicher Solar America Corporation, sind von diesem Schritt nicht direkt betroffen.

MÜNCHEN--()--Gehrlicher Solar AG (GSAG), eines der ältesten Unternehmen in der Solarbranche, hat am 5. Juli mittags beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens gestellt. Die Einreichung des Antrags erfolgte in unmittelbarer und direkter Reaktion auf die Bekanntgabe des Bankenkonsortiums, das bestehende Darlehen in Höhe von 85 Millionen Euro zu kündigen.

Mit der europaweiten Einführung von Anti-Dumpingzöllen auf chinesische Module und der daraus resultierenden Verschlechterung der Marktbedingungen in Europa ist das Unternehmen nicht mehr in der Lage, die in seinem Geschäftsplan formulierten Ziele zu erreichen. Diese bildeten die Grundlage für die Verlängerung des Darlehensvertrags um zwei Jahre, die erst vor drei Monaten unterzeichnet wurde. Das Gericht bestimmte den Rechtsanwalt Oliver Schartl von der Münchner Kanzlei MHBK zum vorläufigen Insolvenzverwalter.

Die unabhängigen Tochtergesellschaften, insbesondere die Gehrlicher Solar America Corporation (GSAC), sind nicht direkt von dem Insolvenzantrag des Mutterunternehmens betroffen. GSAC verzeichnet weiterhin schnelles Wachstum und prognostiziert für 2013 Umsatzerlöse in Höhe von 130 bis 150 Millionen US-Dollar. Auch die Gehrlicher Solar Management GmbH (GSM), ein unabhängiges Schwesterunternehmen der Gehrlicher Solar AG, deren Hauptgeschäftszweck die Verwaltung von rund 25 Solarstrom-Publikumsfonds ist, wird durch den Insolvenzantrag nicht berührt.

„Wir haben uns seit 1994 für die Energie-Revolution eingesetzt, lange bevor der Begriff in Mode kam, weil wir immer an das Potenzial der Photovoltaik geglaubt haben“, erklärt Klaus Gehrlicher, Gründer, Besitzer und CEO der Gehrlicher Solar AG.„Auch wenn ich persönlich sehr enttäuscht bin, sind wird dennoch stolz darauf, dass wir zusammen mit anderen Pionieren der Solarbranche das Privileg haben, zu den Wegbereitern kostengünstiger Solarenergie überall auf der Welt zu gehören."

Die Gehrlicher-Gruppe begann als Ein-Mann-Betrieb und hat sich zu einem der weltweit größten Projektentwickler und Systemintegratoren der Photovoltaik-Branche entwickelt. In seiner Spitzenzeit beschäftigte der weiterhin in Familienbesitz befindliche Konzern über 400 Mitarbeiter und erreichte einen weltweiten Umsatz von fast 350 Millionen Euro (2010).

Richard von Hehn, Vorstandsmitglied und COO der Gehrlicher Solar AG, appelliert an die Politiker, bei den Handelsstreitigkeiten mit China schnell einzugreifen. „Anti-Dumpingzölle auf Module helfen niemandem, nicht einmal denjenigen, die sie gefordert haben, denn sie zerstören Arbeitsplätze entlang der gesamten Photovoltaik-Wertschöpfungskette“, so von Hehn. „Die Bundesregierung und die Europäische Kommission müssen handeln und den Konflikt auf politischer Ebene vor der Sommerpause lösen, sonst wird die Branche weiteren Schaden erleiden.“

Der vorläufige Insolvenzverwalter Oliver Schartl von der Münchner Kanzlei MHBK sieht eine realistische Chance, dass ein großer Teil der betrieblichen Tätigkeiten des Unternehmens in Zukunft erhalten bleiben: „Das Unternehmen genießt einen hervorragenden Ruf im Markt, verfügt über eine große Technologie-Kompetenz, hat bestehende Betriebs- und Wartungsverträge für Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 200 MW und ist in den USA, die zu einem der wichtigsten Photovoltaik-Märkte geworden sind, sehr gut positioniert.“

Auch Dr. Stefan Parhofer, Vorstandsmitglied der GSAG und CEO der Gehrlicher Solar America Corporation, äußert sich optimistisch: „Wir arbeiten vollständig unabhängig vom deutschen Unternehmen und sind deshalb nicht direkt vom Insolvenzantrag unseres Mutterunternehmens betroffen. Unsere Geschäftspartner können sich mit hundertprozentiger Sicherheit darauf verlassen, dass wir auch weiterhin Projekte den höchsten Anforderungen entsprechend umsetzen werden.” Dr. Parhofer fügt hinzu, dass Gehrlicher bereits erste Anfragen von interessierten Investoren erhalten habe.

Über die Gehrlicher Solar AG

Die Gehrlicher Solar AG ist ein international tätiges Photovoltaik-Unternehmen mit Hauptgeschäftssitz in Deutschland und Tochtergesellschaften und Joint Ventures in Brasilien, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Rumänien, Spanien, Südafrika, Tschechien, der Türkei und den USA. Das 1994 gegründete Unternehmen entwickelt, plant, baut, finanziert und betreibt Solaranlagen auf Freiflächen und Dächern – vom Privathaus bis zur Multi-Megawattanlage. Daneben vertreibt es zum einen Solarmodule und Wechselrichter sowie Komponenten aus der eigenen Produktfamilie GehrTec®. Zum anderen plant, errichtet und verwaltet Gehrlicher Solar ertragsorientierte Photovoltaikfonds und Private-Placement-Anlagen für private und institutionelle Kapitalanleger. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.gehrlicher.com

Über Müller-Heydenreich Beutler & Kollegen

Die Kanzlei Müller-Heydenreich Beutler & Kollegen ist eine seit vielen Jahren auf Insolvenzverwaltung spezialisierte Sozietät von Rechtsanwälten. Insgesamt sechs Verwalter bearbeiten Insolvenzverfahren an mehreren Amtsgerichten in Bayern und Thüringen. Zu den besonderen Stärken der Kanzlei zählt neben der klassischen übertragenden Sanierung auch die Sanierung laufender Betriebe durch einen Insolvenzplan. www.mhbk.de

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