Weltmarktführer des Gesundheitswesens treiben die Dekarbonisierung des Sektors vor der COP28 voran

 In der Branche erstmalige Mehrparteienvereinbarungen in China und Indien ermöglichen Freischaltung von mindestens 70 Megawatt erneuerbarer Energiekapazität für globale Lieferketten

Neue öffentlich-private Zusammenarbeit dient der Entwicklung von Rahmenwerken zur Messung der Umweltauswirkungen von Arzneimitteln und der Patient:innenversorgung

Air pollution over Shanghai illustrating the climate health crisis. (Photo: Business Wire)

LONDON--()--Um den Übergang zu klimaneutralen Gesundheitssystemen zu beschleunigen, führen globale Healthcare-Anbieter der Health Systems Task Force der Sustainable Markets Initiative (SMI) fortgeschrittene Gespräche mit Energieanbietern in China und Indien, um erneuerbare Energie in ihren Lieferketten auszubauen. Dies ist das erste Mal, dass Unternehmen aus dem globalen Gesundheitssektor – darunter AstraZeneca, GSK, Novo Nordisk, Roche – gemeinsam solche Initiativen in diesen Ländern vorantreiben. China und Indien sind Schlüsselmärkte für die Herstellung von Arzneimitteln und machen schätzungsweise bis zu 50 % bei den Materialien für Medikamente aus.i

In China werden die Energievereinbarungen erneuerbare Energie in den Provinzen Jiangsu, Guangdong, Shanghai und Peking freisetzen. Die Vereinbarungen sollen ab 2024 jährlich rund 70 Megawatt erneuerbare Energie in das Netz einspeisen. Dies würde zu jährlichen Emissionseinsparungen von etwa 120.000 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten (CO2e) führen, was 25.000 ii weniger Autos auf den Straßen vergleichbar ist. In Indien zielt die Initiative darauf ab, Zulieferer in Gujarat, Karnataka, Madhya Pradesh, Maharashtra und Tamil Nadu zu unterstützen. Die gemeinsamen Bemühungen, den Zugang zu erneuerbarer Energie zu verbessern, zeigen das Potenzial einer groß angelegten Zusammenarbeit in diesen Märkten und die gebündelte Kraft der Sustainable Markets Initiative.

Pascal Soriot, CEO von AstraZeneca und Vorsitzender der Health Systems Task Force der Sustainable Markets Initiative, sagte: „Die Welt hat endlich erkannt, dass die Klimakrise auch eine Gesundheitskrise ist. Mit dieser Erkenntnis muss klares, skalierbares Handeln einhergehen, wenn wir eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft sichern wollen. Die heutige Bekanntgabe sendet ein positives Signal für die Nachfrage nach grüner Energie und liefert eine Blaupause für andere. Ferner unterstreicht sie das Engagement der SMI, bei der Dekarbonisierung des Gesundheitssektors vorauszugehen.“

Weltweit trägt der Gesundheitssektor mit etwa 5 % der Emissionen erheblich zum Klimawandel bei“, sagte Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation. „Der Fortschritt bei der Beschleunigung des Übergangs zu erneuerbarer Energie in der Arzneimittelherstellung in China und Indien sind erfreuliche Nachrichten und ergänzen die Arbeit der WHO durch die Alliance for Transformative Action on Climate and Health (ATACH). ATACH bringt Regierungen, den privaten Sektor und andere Partner zusammen, um klimaresiliente und klimafreundliche Gesundheitssysteme in Ländern aufzubauen.“

Die Health Systems Task Force ist eine öffentlich-private Partnerschaft, die auf der COP26 ins Leben gerufen wurde. Die heutigen Verpflichtungen im Vorfeld der COP28 – die erste globale Klimakonferenz mit offiziellem Fokus auf Gesundheit – bauen auf den bereits von der Gruppe ergriffenen klaren Maßnahmen zur Dekarbonisierung des Gesundheitswesens auf.

Die Klimakrise trägt zu einem Anstieg nicht übertragbarer und infektiöser Krankheiten aufgrund des Klimawandels bei, wobei sieben Millionen Menschen jedes Jahr allein durch Luftverschmutzung vorzeitig sterben.iii Gleichzeitig ist der Gesundheitssektor für etwa 5 % der gesamten Treibhausgasemissionen (THG) verantwortlichiv. Dies entspricht etwa dem Doppelten der Emissionen der weltweiten Luftfahrt. Über die Hälfte der Emissionen des Sektors entstehen in den Produktionslieferketten, wobei die in diesen Lieferketten verbrauchte Energie etwa 25 % der Gesamtemissionen im Gesundheitswesen ausmacht.iv

Anfang des Jahres haben die Mitglieder der Projektgruppe gemeinsame ökologische Mindestziele für Lieferanten eingeführt und Organisationen aufgefordert, wissenschaftlich fundierte Ziele zu setzen. Dabei geht es nicht nur um die Reduzierung von Kohlenstoffemissionen, sondern auch um Maßnahmen gegen Wasserverbrauch und Abfall. Diese Ziele haben das Potenzial, allein bei über 100 der größten pharmazeutischen Zulieferer der Mitglieder etwa 3,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr zu reduzieren.

Über die Dekarbonisierung der Lieferketten hinaus forcieren die Mitglieder der Health Systems Task Force der Sustainable Markets Initiative Fortschritte, um den ökologischen Fußabdruck der Gesundheitsversorgung zu reduzieren, der fast die Hälfte der weltweiten Emissionen des Sektors ausmacht.

In Anerkennung der Bedeutung einer harmonisierten Methode zur Messung von und Berichterstattung über die Umweltauswirkungen von Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten hat die Projektgruppe mit der Pharmaceutical Environment Group (PEG) durch ein neu geschaffenes Konsortium und NHS England zusammengearbeitet, um die Entwicklung eines sektorenweiten Standards für die Ökobilanz von Arzneimitteln (Life Cycle Assessment, LCA) zu unterstützen. Das Konsortium und NHS England beabsichtigen, mit der British Standards Institution (BSI) zusammenzuarbeiten, um unter den Interessengruppen des Sektors, darunter Gesundheitssysteme, Anbieter und Fachleute, Vertretungsgremien, Wissenschaftler:innen und Patient:innen, einen Konsens zu erreichen und den Standard festzulegen. Mit der Unterstützung von Expert:innen, darunter Quantis, wird die Einführung dieses LCA-Standards die Transparenz verbessern und die Bewertung und Reduzierung der Umweltauswirkungen von Arzneimitteln während ihrer Herstellung, Bereitstellung, Verwendung und am Ende ihrer Lebensdauer unterstützen.

Überdies wird ein internationales Messrahmenwerk entwickelt, um die Kohlendioxidemissionen verschiedener Patient:innenversorgungswege zu berechnen. Ziel ist es, die Haupttreiber von Emissionen zu identifizieren und letztendlich die Umweltauswirkungen der Gesundheitsversorgung zu reduzieren. Die Gruppe untersucht auch, wie man die Kohlendioxidemissionen von klinischen Studien quantifizieren kann. Darüber hinaus wird sich ein neuer Arbeitsbereich, unter der Leitung des Konsumgüterherstellers Reckitt, darauf konzentrieren, welche Rolle die Gesundheit und das Wohlbefinden der Verbraucher:inn bei der Dekarbonisierung des Gesundheitssektors spielen können.

Seit der Gründung der Task Force im Jahr 2021 haben sich Lieferanten und führende Unternehmen im Gesundheitswesen inspirieren lassen, zu ihren Bemühungen beizutragen, was die breitere positive Einflussnahme auf den Sektor zeigt. Die Projektgruppe hat kürzlich drei neue Mitglieder aufgenommen, um das branchenspezifische Fachwissen zu erweitern:

  • Reckitt
  • Novartis
  • Bupa

Zusätzlich sind Lonza und Novartis an den Bemühungen der Task Force beteiligt, erneuerbare Energie in China zu beschaffen, während Johnson & Johnson, Pfizer und Takeda zur LCA-Initiative beitragen. Der Einfluss der Task Force inspiriert auch zu umfassenderen Maßnahmen in wichtigen Rechtsgebieten. Am 6. November, im Rahmen der Sustainable Markets Initiative, führte der China Council eine Arbeitsgruppe für Gesundheit in Shanghai ein. Sie besteht aus 16 chinesischen Gesundheitsunternehmen und Mitgliedern der Health Systems Task Force. Die Arbeitsgruppe hat das Ziel, eine nachhaltige Gesundheitsversorgung in China mit breiteren globalen Auswirkungen voranzutreiben.

Diese vielfältigen Bemühungen bekräftigen das Engagement dieser führenden öffentlich-privaten Partnerschaft für die Reduzierung der Umweltauswirkungen von Gesundheitssystemen – vom Labor bis zum Patienten – und tragen gleichzeitig zu verbesserten Gesundheitsergebnissen bei.

Hinweis an die Redaktion:

Die Health Systems Task Force der Sustainable Markets Initiative ist eine bei der COP26 ins Leben gerufene öffentlich-private Partnerschaft, die sich aus Unternehmen des Gesundheitssektors (AstraZeneca, GSK, Novo Nordisk, Merck Group, Roche, Samsung Biologics, Sanofi), der Weltgesundheitsorganisation (WHO), UNICEF und wichtigen Partnern aus dem öffentlichen Sektor (NHS England, Sustainable Healthcare Coalition und University of Pavia) zusammensetzt. Im Vorfeld der COP28 haben sich die neuen Mitglieder der Projektgruppe, nämlich Bupa, Novartis und Reckitt, der Kooperation angeschlossen.

Als Partner der von der WHO angeführten Alliance for Transformative Action on Climate and Health (ATACH) will die Kooperation ihr Wissen, ihre Erfahrung und positive Beiträge mit ATACH-Partnern und über 70 Ländern weltweit teilen.

Über die Sustainable Markets Initiative

Die von Seiner Majestät König Charles III. im Jahr 2020, damals Prinz von Wales, gegründete Sustainable Markets Initiative ist zur weltweit führenden Organisation des privaten Sektors im Bereich des Wandels geworden. Das im Jahr 2021 eingeführte Terra Carta-Siegel dient als Mandat der Sustainable Markets Initiative und soll schwerpunktmäßig positive Ergebnisse für Natur, Menschen und den Planeten durch konkrete wirtschaftliche Maßnahmen vorantreiben. Erfahren Sie mehr: www.sustainable-markets.org

Das Terra Carta-Siegel der Sustainable Markets Initiative

Seine Majestät König Charles III. rief als Prinz von Wales das Terra Carta-Siegel auf dem One Planet Summit im Januar 2021 ins Leben. Das Terra Carta-Siegel dient als Mandat für die Sustainable Markets Initiative und bietet einen praktischen Fahrplan zur Beschleunigung hin zu einer ehrgeizigen und nachhaltigen Zukunft. Eine Zukunft, die die Kraft der Natur mit der transformierenden Kraft, Innovation und den Ressourcen des privaten Sektors kombinieren wird. Die Terra Carta wird von den 56 Mitgliedern des Commonwealth, den C40-Städten und den 13 Kernstädten des Vereinigten Königreichs unterstützt. Erfahren Sie mehr: www.sustainable-markets.org/terra-carta.

i Auf Basis von umsatz-/wertorientierten Anteilen für APIs (Active Pharmaceutical Ingredients) und Chemikalien – DaxueConsulting (2020); Optimainsights (2019); European Fine Chemicals Group; Crisil, S&P Global (2019); CEFIC – European Chemical Industry Council (2021)

ii https://www.epa.gov/greenvehicles/greenhouse-gas-emissions-typical-passenger-vehicle

iii https://www.who.int/health-topics/air-pollution#tab=tab_2

iv https://a.storyblok.com/f/109506/x/96fc198cb8/smi-hstf-executive-summary.pdf

Die Ausgangssprache, in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle und autorisierte Version. Übersetzungen werden zur besseren Verständigung mitgeliefert. Nur die Sprachversion, die im Original veröffentlicht wurde, ist rechtsgültig. Gleichen Sie deshalb Übersetzungen mit der originalen Sprachversion der Veröffentlichung ab.

Contacts

Jonathan Daly, Edelman
E-Mail: jonathan.daly@edelman.com

Vim Drury, Sustainable Markets Initiative
E-Mail: v.drury@sustainable-markets.org

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