CAMBRIDGE, Mass.--(BUSINESS WIRE)--bluebird bio präsentiert neue Daten der HGB-205-Studie für die Therapie mit LentiGlobin™ zur Behandlung von transfusionsabhängiger β-Thalassämie (TDT) und schwerer Sichelzellenanämie (SCD) auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA)
Das Biotech-Unternehmen bluebird bio, Inc. (Nasdaq: BLUE), entwickelt potenziell transformative Gentherapien für schwere genetische Erkrankungen und T-Zellen-basierte Immuntherapien für Krebs. Es kündete neue Daten aus der laufenden klinischen HGB-205-Studie zur Bewertung seines LentiGlobin-Produktkandidats für eine Gentherapie bei Patienten mit transfusionsabhängiger β-Thalassämie (TDT) und schwerer Sichelzellenanämie (SCD) an.
Diese Daten werden von Elisa Magrin, Ph.D., Necker Children’s Hospital, Assistance Publique-Hôpitaux de Paris, Paris, Frankreich, am Samstag, 24. Juni, in einer Postersession auf der Jahresversammlung der European Hematology Association (EHA) in Madrid, Spanien, präsentiert. Marina Cavazzana, M.D., Ph.D., Professor der Medizin an der Paris Descartes University und Research Director im Centre for Clinical Research in Biotherapy, Necker Hospital, und am Institute of Genetic Diseases, Imagine, Paris, Frankreich, ist leitende Studienärztin der HGB-205-Studie.
„Mit der als Proof-of-Concept angelegten HGB-205-Studie sollte zunächst die Durchführbarkeit der LentiGlobin-Gentherapie bei Patienten mit TDT und schwerer SCD beurteilt werden. Die bisherigen Ergebnisse der Studie belegen potenziell dauerhafte Behandlungswirkungen von LentiGlobin bei stabiler HbAT87Q-Produktion über 3,5 Jahre der Nachuntersuchung und nachhaltigen klinischen Nutzen“, erklärte David Davidson, M.D., Chief Medical Officer bei bluebird bio. „Die beiden kürzlich behandelten Patienten mit SCD – beide mit erhöhter HbAT87Q-Produktion – verdeutlichen den potenziellen Nutzen einiger Protokollmodifikationen, die wir in unserer gesonderten HGB-206-Studie mit SCD vorgenommen haben. Wie bei Patient 1204, dem ersten in HGB-205 behandelten SCD-Patienten, erhielten diese beiden Patienten vor der Stammzellenentnahme eine striktere Busulfankonditionierung und regelmäßige Bluttransfusionen. Zur Bestimmung ihrer endgültigen HbAT87Q-Produktion und der klinischen Ergebnisse sind längere Nachuntersuchungen erforderlich, es ist jedoch ermutigend, dass die in vivo VCN beider Patienten eine frühe Stabilisierung auf höherem Niveau war als die der ursprünglichen Patientengruppe in der HGB-206-Studie. Bemerkenswert ist auch, dass diese Änderungen in unserer HGB-206-Studie durch Verbesserungen des Herstellungsverfahrens und den Einsatz von Plerixafor für die Mobilisierung von Stammzellen ergänzt wurden. Dies trug unserer Meinung nach zu einer weiteren Optimierung der Behandlungsergebnisse bei.“
„Wir können Hinweise auf langfristig anhaltenden Nutzen der Behandlung mit LentiGlobin feststellen; einige der TDT-Patienten gaben sogar die Chelationtherapie auf“, erklärte Prof. Cavazzana. „Das Ergebnis des TDT-Patienten mit der längsten Nachuntersuchungsphase in der HGB-205-Studie ist beeindruckend: Nach jahrelanger Behandlung mit regelmäßigen Transfusionen wurde er nur einmal mit der LentiGlobin-Gentherapie behandelt und benötigte in 3,5 Jahre keine einzige Bluttransfusion.“
Update zum ersten Patienten mit schwerer Hämoglobinpathien, der mit einer LentiGlobin-Gentherapie behandelt wurde (HGB-205) (Zusammenfassung P631)
Referentin: Elisa Magrin, Ph.D., Necker Children’s Hospital, Assistance Publique-Hôpitaux de Paris, Paris, Frankreich
Datum und Zeit der Postersession: Samstag, 24. Juni, 15:30 Uhr bis 21:00 Uhr CEST
Ort: Posterbereich (Halle 7)
HGB-205 ist eine laufende, offene, monozentrische Phase-1/2-Studie zur Beurteilung der Sicherheit und Wirksamkeit der Gentherapie mit LentiGlobin zur Behandlung von Patienten mit TDT und schwerer SCD. Vier Patienten mit TDT und drei Patienten mit schwerer SCD erhielten bis zum 02. Juni 2017 Infusionen mit LentiGlobin.
TDT:
-
Alle TDT-Patienten benötigten kurz nach der Behandlung mit LentiGlobin
keine Transfusionen. Bei der letzten Visite im Rahmen der Studie:
- Patient 1201 (Genotyp β0/βE) benötigte 41,9 Monate lang keine Transfusionen bei Geamthämoglobin von 11,3 g/dl , mit 8,2 g/dl HbAT87Q
- Patient 1202 (Genotyp β0/βE) benötigte 38,7 Monate lang Transfusionen bei Geamthämoglobin von 12,9 g/dl, mit 10,0 g/dl HbAT87Q
- Patient 1206 (Genotyp β0/βE) benötigte 20,3 Monate lang Transfusionen bei Geamthämoglobin von 11,4 g/dl, mit 8,4 g/dl HbAT87Q
- Patient 1203, der homozygot für die schwere β+ Mutation IVS1-110 ist, benötigte 20,4 Monate lang Transfusionen bei Geamthämoglobin von 8,3 g/dl, 6,6 g/dl davon war HbAT87Q
- Alle drei Patienten mit TDT und Genotyp β0/βE stellten die Eisenchelation ein und wechselten zur Aderlasstherapie.
- Das Sicherheitsprofil deckt sich weiterhin mit dem einer autologer Transplantation. Es wurden keine durch Medikamente bedingten Nebenwirkungen (AEs) festgestellt, und eine Klondominanz war nicht nachweisbar.
SCD:
-
Bei Aufnahme in die Studie war Patient 1204 13 Jahre alt. Bei der
letzten Nachuntersuchung (nach 31,7 Monaten) produzierte dieser
Patient 50 % HbAT87Q – deutlich über dem
Anti-Sichel-Hämoglobin von etwa 30 %, bei dem ein potenzieller
klinischer Einfluss auf die Erkrankung prognostiziert wird.
- Nach etwa 30-monatiger Nachbeobachtung erkrankte Patient 1204 an akuter Gastroenteritis mit Erbrechen und 2 Tagen Fieber bis zu 40 °C, auf die eine Gefäßokklusion (VOC) und ein anschließender Krankenhausaufenthalt folgte. Seine HbAT87Q und VCN-Pegel im peripheren Blut blieben stabil (HbAT87Q: 6,1 g/dl, VCN: 2,3 Kopien/diploidem Genom in Monat 30), was eine fortgesetzte Langlebigkeit der Gentherapie andeutet.
- Bei Aufnahme in die Studie war Patient 1207 16 Jahre alt. Bei der letzten Nachuntersuchung (nach 6,1 Monate) produzierte dieser Patient 20% HbAT87Q. Vor der Therapie mit LentiGlobin zeigt dieser Patient häufig VOC und akutes Thoraxsyndrom (ACS) trotz einer Behandlung mit Hydroxyharnstoff vor Beginn der regelmäßigen Transfusionen. Im Nachbeobachtungszeitraum erlit der Patient ein ACS und hatte in Monat 6 nach Therapie einen Krankenhausaufenthalt.
- Bei Aufnahme in die Studie war Patient 1208 21 Jahre alt. Bei der letzten Nachuntersuchung (nach 3,4 Monate) produzierte dieser Patient 15% HbAT87Q.
- Das Sicherheitsprofil stimmt weiterhin mit autologer Transplantation überein. Es wurden keine durch die Gentherapie bedingten Nebenwirkungen (AEs) festgestellt, und eine Klondominanz war nicht nachweisbar.
Über TDT
Transfusionsunabhängige β-Thalassämie (TDT), auch
als Thalassämia major oder Cooley-Anämie bezeichnet, ist eine erbliche
Blutkrankheit, die innerhalb der ersten Lebensjahre tödlich verlaufen
kann, wenn sie nicht behandelt wird.Trotz der Fortschritte in der
Unterstützung des konventionellen Krankheitsmanagements, das aus
häufigen und lebenslangen Bluttransfusionen und einer
Einsen-Chelat-Therapie besteht, gibt es noch beträchtlichen ungedeckten
medizinischen Bedarf, einschließlich des Risikos erheblicher Morbidität
und frühzeitiger Mortalität. Zurzeit besteht die einzige
fortschrittliche Option zur Behandlung von TDT in einer allogenen
Knochenmarktransplantation (hämatopoetische Stammzelltransplantation,
HSZT). Zu den Komplikationen einer allogenen
Blutstammzelltransplantation gehört ein beträchtliches Risiko von
behandlungsbedingter Sterblichkeit, Transplantatversagen,
Graft-versus-Host-Disease und opportunistischen Infektionen, besonders
bei Patienten, die sich einer nicht von Geschwistern stammenden
allogenen HSCT unterziehen.
Über SCD
Sichelzellenanämie (SCD) ist eine erbliche
Erkrankung, die durch Mutation der β-Kette des Hämoglobins verursacht
wird und zu sichelförmigen roten Blutkörperchen führt. Zu den üblichen
Komplikationen zählen Anämie, Gefäßokklusion, Infektionen, Schlaganfall,
insgesamt schlechte Lebensqualität und gelegentlich früher Tod.
Bei ausreichender medizinischer Versorgung bestehen übliche Behandlungsmethoden für SCD-Patienten zum größten Teil in der Prävention von Infektionen und dem Management sowie der Prävention von akuter Episoden der Erkrankung. Das Management der chronischen Erkrankung beinhaltet die Behandlung mit Hydroxyharnstoff und in bestimmten Fällen chronische Transfusionen. Angesichts der Einschränkungen dieser Methoden gibt es keine langfristig wirkungsvolle Behandlung. Die einzig zielführende Behandlung von SCD ist die allogene HSZT. Zu den Komplikationen der allogenen HSZT zählen ein erhebliches Risiko der behandlungsbedingten Mortalität, Transplantatversagen, GvHD und opportunistische Infektionen, insbesondere bei Patienten, die eine allogene HSZT ohne passenden Familienspender erhalten.
Über die HGB-205-Studie
HGB-205 ist eine laufende, offene
Phase-1/2-Studie zur Beurteilung der Sicherheit und Wirksamkeit von
LentiGlobin bei der Behandlung von Patienten mit TDT und SCD. An der
Studie nahmen sieben Probanden teil, die zur Beurteilung der Sicherheit
und Transfusionsbedarf nach Gentherapie beobachtet werden. Nur bei
Patienten mit Sichelzellenanämie wird die klinische Wirksamkeit auch
anhand der Häufigkeit von Gefäßokklusionen oder dem Auftreten eines
akuten Thoraxsyndroms gemessen. Weitere Informationen zur HGB-205-Studie
finden Sie unter der Kennung NCT02151526 auf „clinicaltrials.gov“.
Über bluebird bio, Inc.
Mit seinen Lentivirus-basierten
Gentherapien, Expertise im Bereich der T-Zellen-Immuntherapien sowie bei
der Genomeditierung (“gene editing“) hat bluebird bio eine integrierte
Produktplattform mit einer Vielzahl möglicher Anwendungen für
schwerwiegenden Erbkrankheiten und Krebs geschaffen. Die klinischen
Programme der Gentherapie von bluebird bio umfassen seinen
Produktkandidaten Lenti-D™, derzeit Gegenstand einer Phase-2/3-Studie
mit dem Namen Starbeam-Studie für die Behandlung von zerebraler
Adrenoleukodystrophie, sowie seinen Produktkandidaten LentiGlobin™,
derzeit Gegenstand von vier klinischen Studien zur Behandlung von
transfusionsabhängiger β-Thalassemie und schwerer Sichelzellenanämie.
Die Onkologie-Pipeline von bluebird bio baut auf der führenden Position
des Unternehmens in der Übertragung von lentiviralen Genen und der
T-Zellen-Technik auf, bei der der Schwerpunkt auf der Entwicklung
neuartiger T-Zellen-basierter Therapien, einschließlich chimären
Antigen-Rezeptor(CAR T)- und T-Zellen-Rezeptor(TCR)-Therapien, liegt.
bb2121, das führende onkologische Programm von bluebird bio, ist ein
Anti-BCMA-CAR T-Programm in Kooperation mit Celgene.. bb2121 wird
zurzeit in einer Phase-1-Studie für die Behandlung des wiederkehrenden
oder refraktären multiplem Myelom untersucht. bluebird bio verfügt
zusätzlich über Forschungsprogramme zum Einsatz von
MegaTAL/Homing-Endonuklease-Genbearbeitungstechnologien, die über das
Potenzial verfügen, in der gesamten Produktpipeline des Unternehmens
eingesetzt zu werden.
bluebird bio verfügt über Standorte in Cambridge, Massachusetts, Seattle, Washington und Europa.
Zukunftsbezogene Aussagen
Diese Pressemitteilung enthält
„zukunftsbezogene Aussagen“ im Sinne des Private Securities Litigation
Reform Act von 1995, einschließlich Aussagen hinsichtlich der
Forschungs-, Entwicklungs-, Herstellungspläne und der geplanten
Beantragung einer behördlichen Zulassung für seinen Produktkandidaten
LentiGlobin zur Behandlung von transfusionsabhängiger ß-Thalassämie und
schwerer Sichelzellenanämie, sowie Aussagen darüber, ob Änderungen des
Herstellungsverfahrens für LentiGlobin zu besseren
Behandlungsergebnissen bei transfusionsabhängiger ß-Thalassämie und
schwerer Sichelzellenanämie führen und die langfristige Wirksamkeit der
Behandlung mit LentiGlobin erhöhen. Alle zukunftsbezogene Aussagen
beruhen auf aktuellen Erwartungen des Managements im Hinblick auf
zukünftige Ereignisse und unterliegen zahlreichen Risiken und
Unwägbarkeiten, die dazu führen können, dass die zukünftigen Ergebnisse
von den hier dargelegten oder in zukunftsbezogenen Aussagen implizierten
Ergebnissen erheblich abweichen und diese nachteilig beeinflussen. Zu
diesen Risiken und Ungewissheiten gehören unter anderen insbesondere die
Gefahr, dass die vorläufigen positiven Wirksamkeits- und
Sicherheitsergebnisse aus unseren vorherigen oder laufenden klinischen
Studien mit LentiGlobin nicht fortgeschrieben oder in unseren laufenden,
geplanten oder erweiterten klinischen Studien von LentiGlobin nicht
wiederholt werden können, dass die von uns am Herstellungsverfahren von
LentiGlobin oder am Protokoll der klinischen HGB-206-Studie
vorgenommenen Änderungen nicht zu verbesserten Behandlungsergebnissen
führen, dass die aktuellen oder geplanten klinischen Studien mit
LentiGlobin nicht für behördliche Zulassungen oder Marktzulassungen in
den USA und der EU ausreichen, die Gefahr einer verzögerten Aufnahme von
Patienten in unsere klinischen Studien und die Gefahr, dass mindestens
einer unserer Produktkandidaten nicht erfolgreich weiterentwickelt,
zugelassen oder vermarktet wird. Zwecks Erörterung anderer Risiken und
Unwägbarkeiten sowie anderer wichtiger Faktoren, die dazu führen können,
dass unsere tatsächlichen Ergebnisse von den in den zukunftsbezogenen
Aussagen dargelegten abweichen, lesen Sie den Abschnitt „Risk Faktors“
(Risikofaktoren) in unsere aktuellen Version des Formblatts 10-Q sowie
unseren nachfolgenden Einreichungen bei der US-Börsenaufsichtsbehörde
SEC (Securities and Exchange Commission). Alle Informationen in dieser
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