DURVALUMAB-TREMELIMUMAB-KOMBINATION VON ASTRAZENECA ZEIGT KLINISCHE WIRKUNG BEIM NICHTKLEINZELLIGEN LUNGENKREBS UNABHÄNGIG VOM PD-L1-STATUS

Lancet Oncology berichtet über Phase-Ib-Studie (Studie 006) zur Kombination von PD-L1- und CTLA-4-Checkpoint-Inhibitoren beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierenden, nichtkleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC)

Erste Ergebnisse untermauern die Kombinationsstrategie von AstraZeneca in der Immunonkologie und weisen auf mögliche Wirksamkeit der Kombination bei Patienten mit PD-L1-negativem NSCLC hin

LONDON--()--AstraZeneca und MedImmune, sein globaler Forschungs- und Entwicklungszweig für Biologika, meldeten heute die Veröffentlichung einer Phase-Ib-Studie (Studie 006) in der Fachzeitschrift The Lancet Oncology , in der eine tumorhemmende Wirkung der Kombinationstherapie mit Durvalumab plus Tremelimumab bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) nachgewiesen wurde, und zwar unabhängig vom PD-L1-Status.11

In einer Kohorte von 26 Patienten, die mit Durvalumab 10-20 mg/kg plus Tremelimumab 1 mg/kg behandelt und über einen Zeitraum von mindestens 24 Wochen nachbeobachtet wurden, betrug die bestätigte objektive Ansprechrate (ORR) 23 Prozent (95-%-Konfidenzintervall 9-44 %).1 Es fanden sich bei den Patienten dieser Kohorte vergleichbare ORRs bei PD-L1-positiven und PD-L1-negativen Tumoren (22 % bzw. 29 %). Durvalumab wurde intravenös alle vier Wochen (q4w) insgesamt 13 Mal oder alle 2 Wochen (q2w) insgesamt 26 Mal verabreicht. Tremelimumab wurde alle vier Wochen insgesamt sechsmal verabreicht, gefolgt von einer Gabe alle 12 Wochen (q12w) insgesamt dreimal.

Die Daten aller 56 Patienten, die mit Durvalumab 10-20 mg/kg q2w oder q4w plus Tremelimumab 1 mg/kg behandelt wurden, zeigten ein beherrschbares Sicherheitsprofil für eine Gruppe von Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC. Dreißig Prozent der Patienten hatten ≥1 behandlungsbedingte Nebenwirkung 3./4. Grades (NW) und 16 Prozent brachen die Therapie aufgrund behandlungsbedingter Nebenwirkungen ab.

Dr. Scott J. Antonia, Chair der Klinik für Thoraxonkologie am Moffitt Cancer Center, Tampa, Florida, USA, kommentierte: „Die Kombinationstherapie mit Durvalumab und Tremelimumab zeigte bei Patienten mit NSCLC eine gegen den Tumor gerichtete Wirkung unabhängig vom PD-L1-Status, darunter auch Patienten, bei denen keine Färbung von PD-L1 auf der Tumorzellmembran nachzuweisen war. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass diese Kombination eine Therapieoption bei Patienten mit PD-L1-negativen Tumoren sein könnte, deren Therapiebedarf durch die derzeit verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten, einschließlich Immuntherapien, nicht gedeckt wird.”

Seit der jüngst erfolgten Einführung von Checkpoint-Inhibitoren betrachtet man das Vorliegen von PD-L1-Expression bei einem Tumor als einen wichtigen Biomarker für das Ansprechen auf eine PD-L1-Blockade.2 Da bei weniger als der Hälfte der NSCLC-Patienten die Tumoren PD-L1 positiv sind,1 besteht weiterhin ein hoher ungedeckter medizinischer Bedarf bei PD-L1-negativen Patienten.

Dr. Ed Bradley, Senior Vice President, Onkologie bei MedImmune, kommentierte: „Die jetzt veröffentlichten Ergebnisse stellen einen wichtigen Meilenstein auf unserem Weg dar, die Patientenpopulation, die wahrscheinlich am meisten von der Kombination Durvalumab plus Tremelimumab profitiert, wissenschaftlich zu ergründen. Diese jüngsten Ergebnisse bestärken uns in der Überzeugung, dass die von uns verfolgte Kombinationsstrategie entscheidend zum künftigen Erfolg der immunonkologischen Therapie beiträgt.”

Bei Durvalumab handelt es sich um einen in der Entwicklung befindlichen, humanen monoklonalen Antikörper gegen PD-L1 (programmierter Zelltod-Ligand-1), der die Interaktionen zwischen PD-L1 und sowohl PD-1 als auch B7.1 blockiert. Dadurch verlieren die Tumorzellen bei einigen Tumoren ihre Fähigkeit, sich der Erkennung durch das Immunsystem zu entziehen.3 Tremelimumab hemmt die Aktivität von CTLA-4 (zytotoxisches T-Lymphozyten-assoziiertes Antigen-4) und steigert damit die gegen die Tumorzellen gerichtete Immunantwort.4 Präklinische Studienergebnisse weisen auf additive oder synergistische Wirkungen hin, wenn die Therapie sowohl bei PD-L1 als auch CTLA-4 ansetzt.5

Eine vorläufige Auswertung der Daten der Studie 006 wurde auf der Jahrestagung der Society for Immunotherapy in Cancer (SITC) im November 2015 vorgestellt. Der in The Lancet Oncology veröffentlichte Artikel bietet eine genauere Analyse mit einer längeren Nachbeobachtungszeit und ausgereifteren Datensätzen zum bestätigten Ansprechen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Ergebnissen, auf die sich die Auswahl von Durvalumab 20 mg/kg plus Tremelimumab 1 mg/kg, alle vier Wochen, für die laufenden Phase-III-Studien stützt.1

Durvalumab und Tremelimumab sind in der Entwicklung befindliche Medikamentenkandidaten und als solche nicht von der US-Gesundheitsbehörde FDA, der Europäischen Arzneimittel-Agentur oder einer anderen Aufsichtsbehörde für die Indikationen zugelassen, die derzeit geprüft werden. Informationen über diese Prüfpräparate sollten unter keinen Umständen als Empfehlung für deren Anwendung oder Beleg für deren Sicherheit und Wirksamkeit angesehen werden.

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HINWEISE AN REDAKTEURE

Über Durvalumab (MEDI4736)

Bei Durvalumab handelt es sich um einen in der Entwicklung befindlichen, humanen monoklonalen Antikörper gegen PD-L1 (programmierter Zelltod-Ligand-1). Signale von PD-L1 helfen Tumoren, sich der Erkennung durch das Immunsystem zu entziehen.2 Durvalumab hemmt diese Signale und wirkt damit der Taktik des Tumors, sich vor dem Immunsystem zu verstecken, entgegen.3 Durvalumab wird derzeit in einem groß angelegten klinischen Studienprogramm untersucht.

Über Tremelimumab

Tremelimumab ist ein vollständig humaner Anti-CTLA-4-Antikörper. Durch Hemmung der CTLA-4-Aktivierung löst Tremelimumab sozusagen die „Bremsen“ der T-Zellaktivierung und verstärkt die gegen die Krebszellen gerichtete Immunantwort.4,6 In Tiermodellen konnte gezeigt werden, dass die CTLA-4-Blockade mittels Anti-CTLA-4-Antikörpern wie Tremelimumab die gegen den Tumor gerichteten Immunreaktionen födert.4 Im Jahr 2015 wurde Tremelimumab von der US-Gesundheitsbehörde FDA der Orphan-Drug-Status als mögliche Therapie beim malignen Mesotheliom eingeräumt.

Über AstraZeneca in der Onkologie

Die Onkologie ist ein Therapiebereich, in dem AstraZeneca über eine lange Tradition verfügt. Für die Zukunft des Unternehmens wird die Onkologie richtungsweisend sein, und der Bereich wurde zur sechsten Wachstumsplattform erklärt. AstraZeneca hat die Vision, Krebspatienten durch ein neues Behandlungsparadigma zu helfen und dazu beizutragen, dass Krebs eines Tages aufhört, eine Todesursache zu sein. Bis zum Jahr 2020 will das Unternehmen sechs neue Krebsmedikamente auf den Markt bringen.

Die breit aufgestellte Pipeline des Unternehmens an Medikamenten der nächsten Generation konzentriert sich auf vier wichtige Krankheitsgebiete: Lungenkarzinom, Ovarialkarzinom, Brustkrebs und hämatologische Malignome. Diese werden von vier Hauptplattformen aus angegangen: der Immunonkologie, den zugrunde liegenden genetischen Faktoren von Krebs und Resistenzen, der DNA-Reparatur und durch Antikörper-Wirkstoff-Konjugate – mit einem starken Fokus auf Kombinationen.

Über AstraZeneca

AstraZeneca ist ein globales, innovationsorientiertes biopharmazeutisches Unternehmen mit dem Schwerpunkt auf der Erforschung, Entwicklung und Kommerzialisierung verschreibungspflichtiger Arzneimittel, vorwiegend für Herzkreislauf-, Stoffwechsel-, Atemwegs-, Entzündungs-, Autoimmun-, Krebs-, Infektions- und neurologische Erkrankungen. AstraZeneca ist in über 100 Ländern vertreten, und seine innovativen Medikamente werden von Millionen von Patienten in aller Welt benutzt. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.astrazeneca.com.

Über MedImmune

MedImmune ist der globale Forschungs- und Entwicklungszweig für Biologika von AstraZeneca, einem globalen, innovationsorientiertes biopharmazeutisches Unternehmen mit dem Schwerpunkt auf der Erforschung, Entwicklung und Kommerzialisierung von kleinmolekularen und biologischen, verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. MedImmune ist ein Wegbereiter für innovative Forschung und untersucht neue Ansatzmöglichkeiten in den Haupttherapiebereichen, darunter Atemwegs-, Entzündungs- und Autoimmunerkrankungen, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselkrankheiten, Onkologie, Neurologie/Psychiatrie sowie Infektionen und Impfstoffe. MedImmune hat seinen Hauptsitz in Gaithersburg, Maryland, USA, einem der drei globalen F&E-Zentren von AstraZeneca, und unterhält weitere Standorte in Cambridge, Großbritannien, und Mountain View, Kalifornien, USA. Weitere Informationen finden Sie unter www.medimmune.com.

Quellenangaben

1Antonia S, et al. Safety and antitumour activity in a Phase 1b study of combined checkpoint blockade with anti-PD-L1 (durvalumab) and anti-CTLA-4 (tremelimumab) in non-small cell lung cancer. The Lancet Oncology. Available at http://dx.doi.org/10.1016/S1470-2045(15)00544-6. Zuletzt abgerufen im Februar 2016.

2Topalian SL et al. Targeting the PD-1/B7-H1(PD-L1) pathway to activate anti-tumor immunity. Curr Opin Immunol. 2012 Apr;24(2):207-12.

3Stewart R et al. Identification and Characterization of MEDI4736, an Antagonistic Anti-PD-L1 Monoclonal Antibody. Cancer Immunol Res. 2015 Sep;3(9):1052-62.

4Bograd AJ et al. Immune responses and immunotherapeutic interventions in malignant pleural mesothelioma. Cancer Immunol Immunother. 2011 Nov;60(11):1509-27.

5Stewart et al. Preclinical modeling of immune checkpoint blockade (P2012). J Immunol 2013: 190 (1 Meeting Abstracts): Abstract 214.7.

6Lee et al. Novel antibodies targeting immune regulatory checkpoints for cancer therapy. Br J Clin Pharmacol. 2013 August;76(2):233–47.

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