GSMA fordert von Europäischer Kommission langfristige Strategie zur Zukunft der UHF-Frequenzen

Frequenzpolitik muss Investitionen in weltweit führende Mobilfunknetze stimulieren

LONDON--()--Anne Bouverot, Director General der GSMA, kommentierte die heutge Herausgabe eines Berichts an die Europäische Kommission zur künftigen Verwendung des UHF-Bands (470-790MHz). Pascal Lamy, President von Notre Europe, erstellte den Bericht in seiner Funktion als Vorsitzender der High Level Group. Dieser Gruppe besteht aus hochkarätigen Führungskräften europäischer Mobilfunkbetreiber, Sender, Anbieter drahtloser Mikrofonsysteme, Netzbetreiber und Technologieverbände.

„Wir wissen die Bemühungen der Europäischen Kommission um die Zukunft dieses wichtigen Frequenzbandes zu schätzen und begrüßen die Forderung, bis 2020 den Verwendungsweck des 700MHz-Bands in der Europäischen Union zu ändern und die Frequenzen für mobile Breitbandanwendungen bereitzustellen“, so Bouverot. „Um die Lücke zu Nordamerika und Asien zu schließen, ist es unseres Erachtens unabdingbar, dass den Mitgliedstaaten der Spielraum zu früherem Handeln eingeräumt wird, vorzugsweise zwischen 2018 und 2020, aber möglicherweise auch schon früher. Es gilt auf das anhaltende Wachstum im Bereich des mobilen Datenverkehrs1 und den Umstand zu reagieren, dass die Bürger in ganz Europa ihre Gewohnheiten drastisch umgestellt haben und immer häufiger über das Internet auf Nachrichten- und Unterhaltungssendungen zugreifen.”

„Wir sind besorgt, dass aus den Empfehlungen des Berichts für das Sub-700MHz (470-694MHz)-Frequenzband Wettbewerbsnachteile für Europa gegenüber anderen Regionen erwachsen könnten. Wenn die Flexibilität Europas hinsichtlich der möglichen Koexistenz mobiler und digitaler Dienste zur Bereitstellung von Sendungen bis 2030 eingeschränkt wird, gehen Anreize für Investitionen in weltweit führende mobile Technologien verloren. Der vorhersehbare, rechtzeitige und bezahlbare Zugang zu Frequenzen ist ein wichtiger Faktor für das Wirtschaftswachstum und die Arbeitsplatzaussichten in Europa und bringt Unternehmen und Privatpersonen bedeutende sozioökonomische Vorteile.

„Wir sind der Meinung, dass bei der von Herrn Lamy vorgeschlagenen ‘Flexibilitätsoption’, die ein gewisses Maß an mobiler Downlink-Konnektivität in herkömmlichen Sendefrequenzen ermöglichen könnte, durchaus eine weitergehende Analyse gerechtfertigt ist. Wir fordern aber die Europäische Kommission auf, das von Herrn Lamy vorgeschlagene und bis spätestens 2025 durchzuführende Prüfverfahren zum Sub-700 MHZ-Frequenzbands zu beschleunigen. Bei einer früheren Prüfung hätten einige Mitgliedstaaten die Möglichkeit, langfristig die Bedürfnisse des sich rasant entwickelnden Medien- und mobilen Kommunikationsbereichs zu erfüllen. Wir sind der Meinung, dass die folgenden Änderungen die Zukunft sowohl der Mobilfunk- als auch der Sendedienste sichern würden:

1. Forderung einer frühzeitigen Prüfung des Sub-700MHz-Band bis spätestens 2020 statt 2025. Damit soll sichergestellt werden, dass Europa auf die rasante Entwicklung im Mobilfunk- und Medienbereich reagieren kann; und

2. Unterstützung einer co-primären Zuweisung2 bei den Sende- und Mobilfunkdiensten im Sub-700MHz-Band auf der Weltfunkkonferenz 2015, falls dieser Vorschlag von einem Mitgliedstaat eingebracht wird. Damit soll die nötige Flexibilität für nationale Entscheidung geschaffen werden.

„Wir bitten mit allem Respekt die Europäische Kommission, eine langfristige Strategie für das Sub-700MHz-Band anzunehmen, die es den einzelnen Mitgliedsstaaten erlaubt, sich zu entscheiden, ob sie das Frequenzband weiterhin für herkömmliche Sendedienste reservieren oder zur Förderung der sozialen und wirtschaftlichen Möglichkeiten in ganz Europa zusätzliche Frequenzen für mobile Breitbanddienste bereitstellen wollen.”

Hinweise an Redakteure

1 Quelle: Ericsson Mobile Report: http://www.ericsson.com/mobility-report. Zusammenfassung: Der weltweite mobile Datenverkehr wird sich voraussichtlich zwischen 2013 und 2019 verzehnfachen: Der Umfang der Frequenzen, die Mobilfunkbetreibern von nationalen Regierungen zur Verwendung überlassen werden, wird durch die wachsende Nachfrage nach bandbreitenintensiven Diensten bald nicht mehr ausreichen. Die Art und der Umfang von Frequenzen zur Service-Bereitstellung haben einen direkten Einfluss auf die Geschwindigkeit, Kapazität und Reichweite von mobilen Breitbanddiensten. Deshalb sind zusätzliche Frequenzbänder für die langfristige Deckung des Datenbedarfs unverzichtbar. Die GSMA schätzt, dass ein weitere Frequenzbereich von 600-800MHz (wozu auch das 700MHz-Band gehört) in Europa bis 2020 aufgrund des klar erkennbaren Trends bei der Datennachfrage erforderlich ist.

2 Die ITU bezeichnet Zuweisungen als ‘primär’, wenn der Dienst Vorrang bei der Verwendung des Frequenzbandes hat, und als ‘co-primär’, wenn mehrere Dienste das Band verwenden können.

Über die GSMA

Die GSMA vertritt die Interessen der weltweiten Mobilfunkindustrie. Die Organisation vereint fast 800 Netzbetreiber weltweit sowie mehr als 250 Unternehmen aus dem Umfeld der mobilen Kommunikation aus über 220 Ländern, wie beispielsweise Mobiltelefon- und Gerätehersteller, Software-Unternehmen, Ausrüstungsanbieter, Internetfirmen sowie Unternehmen in Branchen wie Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen, Medien, Transport und Versorgungsunternehmen. Die GSMA organisiert zudem branchenweit führende Veranstaltungen wie den Mobile World Congress und die Mobile Asia Expo.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der GSMA unter www.gsma.com. Folgen Sie der GSMA auf Twitter: @GSMA.

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Für die GSMA
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