GPCI-Bericht 2021 der Mori Memorial Foundation: COVID-19 stellt Städte vor Herausforderungen und Chancen

The 48 major cities across the world ranked by Mori Memorial Foundation’s GPCI-2021 Report (Graphic: Business Wire)

TOKIO--()--London, New York, Tokio, Paris und Singapur haben sich im GPCI-Bericht (Global Power City Index) für das Jahr 2021 erneut in dieser Reihenfolge als die insgesamt attraktivsten Städte der Welt hervorgetan. Der Bericht wird von dem zur Mori Memorial Foundation gehörenden Institute for Urban Strategies veröffentlicht, einer von dem namhaften Tokioter Städtebauunternehmen Mori Building gegründeten Forschungseinrichtung. Der GPCI-Bericht 2021 ergab keine wesentlichen Veränderungen in der Reihenfolge der obersten Städte, aber die Ausgangssperren, Reisebeschränkungen, Verhaltensanpassungen und Änderungen der Arbeitsweise, die mit der COVID-19-Epidemie seit Anfang 2020 einhergehen, haben verschiedene Indikatoren beeinflusst. Dies hatte deutliche Auswirkungen auf die Dynamik in den aufgeführten Städten.

Seit 2008 werden in dem jährlich erscheinenden GPCI-Bericht mindestens 40 Großstädte nach ihrer „magnetischen Anziehungskraft“ bzw. nach ihrem Gesamtpotenzial, kreative Menschen und Unternehmen aus aller Welt anzuziehen, eingestuft. Städte werden anhand von 70 Indikatoren in sechs Kategorien bewertet: Wirtschaft, Forschung und Entwicklung, Kulturelle Interaktion, Lebensqualität, Umweltschutz und Erreichbarkeit. Um den veränderten Bedingungen in den globalen Städten gerecht zu werden, werden die Indikatoren und Datenerhebungsmethoden für den GPCI-Bericht kontinuierlich optimiert.

Im GPCI-Bericht 2021 wird davon ausgegangen, dass 19 Indikatoren durch COVID-19 beeinflusst worden sind. (Einzelheiten dazu folgen weiter unten.) Jede dieser Auswirkungen kann in vier Rubriken aufgeteilt werden: Reisebeschränkungen, Geschäftstätigkeit, Arbeitsweise und städtische Umgebung. In Bezug auf Reisebeschränkungen verzeichneten viele Städte einen Rückgang bei internationalen Flugreisen und Passagieraufkommen, sodass Städte mit starker internationaler Vernetzung in den Kategorien der Erreichbarkeit und der Kulturellen Interaktion stark betroffen waren. Zudem hatte die wirtschaftliche Flaute negative Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeiten in vielen Städten. Andererseits hat COVID-19 auch einige positive Veränderungen mit sich gebracht, so etwa Verbesserungen in Bezug auf die Arbeitsweise und die städtische Umgebung. In vielen der aufgeführten Städte nahm die Arbeitszeit ab und die Flexibilität in Bezug auf die Arbeitsweise schien sich zu verbessern. (Die Beurteilung der Flexibilität in Bezug auf den Arbeitsplatz verbesserte sich in der Umfrage jedenfalls.)

Höhepunkte (für die Städte auf Rang 1–5)

London (Nr. 1)

Obwohl London den 1. Platz in der Gesamtrangliste halten konnte, wurde die Stadt von COVID-19 stark betroffen. Die Einstufung der Erreichbarkeit nahm gegenüber dem Vorjahr ebenso ab wie die Punktzahl in der Kategorie Wirtschaft aufgrund der schwächeren „Gesamtbeschäftigung“. Die Tatsache, dass alle anderen europäischen Städte bei den Punktzahlen in der Wirtschaftskategorie zugelegt haben, deutet darauf hin, dass sich der Ausstieg Großbritanniens aus der EU langsam bemerkbar macht und die anderen europäischen Städte zu London aufschließen konnten. Die Stadt hielt jedoch ihren unversehrten Status im Bereich der Kulturellen Interaktion mit dem 1. Rang seit Anbeginn der GPCI-Berichte bei, sodass die Frage lauten muss, ob London die bestehenden Stärken in diesem Bereich nutzen kann, um trotz der Pandemie gesamthaft wettbewerbsfähiger zu werden.

New York (Nr. 2)

New York legte bei Wirtschaft sowie Forschung und Entwicklung weiter zu – beides Kategorien, welche die Stadt zum fünften Mal in Folge anführt. Ähnlich wie London bekundete New York jedoch Mühe bei der Erreichbarkeit. Auch in der Lebensqualität fiel die Stadt um sieben Plätze auf den 40. Rang zurück, und ein merklicher Rückgang bei Beschäftigungsindikatoren wie der „Gesamtarbeitslosenquote“ und der „Flexibilität in Bezug auf die Arbeitsweise“ verschärfte seit Längerem bestehende Schwächen. In Bezug auf Umweltschutz stieg New York in der Rangliste jedoch auf, was auf stärkere Werte in den Bereichen „Luftqualität“ und „Zufriedenheit mit der städtischen Sauberkeit“ zurückzuführen ist.

Tokio (Nr. 3)

Tokio verbesserte sich bei der Lebensqualität vom 12. auf den 9. Rang und war damit bis auf den Bereich Umweltschutz in vier von fünf Hauptkategorien unter den 10 besten Städten. Wesentliche Verbesserungen bei der „Flexibilität in Bezug auf die Arbeitsweise“ vom 41. Rang im Vorjahr auf den 2. Rang in diesem Jahr stärkten die Gesamtplatzierung von Tokio enorm. Während Tokio bei der „Anzahl Ladengeschäfte“ (3.) und der „Anzahl Restaurants“ (4.) weiterhin gut abschnitt, erhielt die Stadt bei der „IKT-Bereitschaft“ eine schlechtere Bewertung und muss sich in diesem Bereich verbessern, um in der Kategorie der Lebensqualität aufzusteigen. Tokio blieb auf dem 4. Rang in der Kategorie Wirtschaft, wobei der Abstand zu Hongkong (Nr. 5) und Zürich (Nr. 6) praktisch gleich blieb. Um den aktuellen Platz zu halten, muss Tokio weiter an der Wettbewerbsfähigkeit arbeiten.

Paris (Nr. 4)

Paris ist einer der stärksten Aufsteiger unter den Städten in diesem Jahr und verbesserte sich gleich in vier Bereichen: Wirtschaft (13.), Forschung und Entwicklung (9.), Kulturelle Interaktion (2.) und Lebensqualität (2.). In der Kategorie Wirtschaft, in der Paris seit dem GPCI-Bericht 2018 stetig aufgestiegen ist, hat sich die Stadt im Bereich der „Bereicherung am Arbeitsplatz“ auf den 5. und im Bereich „BIP pro Kopf“ auf den 3. Rang gesteigert. In der Kategorie Kulturelle Interaktion stiegen die „Touristenattraktionen“ der Stadt auf den 2. Platz. In der Kategorie Lebensqualität wurde der 1. Rang bei der „Anzahl Ladengeschäfte“ erreicht, während in zahlreichen damit verwandten Indikatoren ebenfalls hohe Werte eingingen. Die Olympischen Sommerspiele in Paris, die als nachhaltige Veranstaltung geplant sind, bringen hoffentlich Verbesserungen im Bereich Umweltschutz mit sich, wo diesmal Einbußen zu verzeichnen waren.

Singapur (Nr. 5)

Singapur erreichte nur die Hälfte der üblichen Punktzahlen für die „Anzahl ausländischer Besucher“ in der Kategorie Kulturelle Interaktion und die „Anzahl der Flugpassagiere“ in der Kategorie Erreichbarkeit, was den spürbar negativen Einfluss von COVID-19 in London widerspiegelt. Doch trotz stagnierende Wirtschaftstätigkeit aufgrund der Pandemie profitierte auch Singapur von einigen positiven Veränderungen wie einem viel besseren „Luftqualitäts“-Wert im Bereich Umweltschutz, wo sogar die größte Verbesserung unter allen 48 Städten erreicht wurde.

Wesentliche Indikatoren, die von COVID-19 beeinflusst wurden

Die COVID-19-Pandemie hat positive Veränderungen mit sich gebracht, vor allem bei der „Arbeitsweise“ und der „Städtischen Umgebung“. Dieser Einfluss ist besonders offensichtlich bei der „Vielfalt von möglichen Arbeitsorten“, wo mehr als die Hälfte der Städte eine Zunahme bei der Anzahl von „gemeinschaftlichen Arbeitseinrichtungen“ verzeichnete. In den meisten Städten gab es zudem einen Rückgang bei der „Gesamtarbeitszeit“ sowie höhere Bewertungen der „Flexibilität in Bezug auf die Arbeitsweise“ in einer entsprechenden Umfrage. Die „Luftqualität“, bei der die Konzentration von PM2,5-Feinstaub gemessen wird, verbesserte sich in rund 80 % aller Städte.

Die wichtigste negative Auswirkung hatte mit den „Reisebeschränkungen“ zu tun, wo sowohl die „Anzahl ausländischer Besucher“ als auch die „Anzahl der Flugpassagiere“ abstürzten, was dazu führte, dass zahlreiche kulturelle Veranstaltungen abgesagt wurden und viele Hotels schließen mussten. Im Hinblick auf die „Geschäftstätigkeit“ verzeichneten viele Unternehmen in den GPCI-Städten einen Rückgang bei den Umsätzen sowie bei den Start-ups.

Die wichtigsten Städte, die von COVID-19 betroffen waren

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Großstädte lässt sich an den Veränderungen bei verschiedenen Indikatoren gegenüber dem Vorjahr ablesen. Die Städte, in denen COVID-19 die negativsten Auswirkungen auf die Gesamtergebnisse hatte, waren Singapur, Berlin, Hongkong, London, New York, Seoul und Paris, während COVID-19 in Tokio, Madrid, Shanghai und Amsterdam einen positiven Einfluss auf die Gesamtergebnisse hatte.

In Tokio und Madrid stiegen die Bewertungen aufgrund der Verbesserungen im Arbeitsumfeld, so etwa bei der „Gesamtarbeitszeit“ und der „Flexibilität in Bezug auf die Arbeitsweise“. Die Zunahme bei der „Anzahl kultureller Veranstaltungen“ in Tokio ist hauptsächlich auf die Austragung der Olympischen Sommerspiele in der Stadt zurückzuführen.

Singapur, Hongkong und London, die normalerweise mehr internationale Reisende als einheimische Besucher empfangen, litten am meisten unter den „Reisebeschränkungen“, insbesondere den Rückgängen bei der „Anzahl der Flugpassagiere“. New York und Berlin hatten negative Auswirkungen bei der „Arbeitsweise“ zu verzeichnen, da die Pandemie zu einer höheren Arbeitslosenquote führte und die Bewertungen im Bereich „Gesamtarbeitslosenquote“ entsprechend tiefer ausfielen. Singapur verzeichnete die größte Verbesserung der Luftqualität, was die Bewertungen im Bereich „Städtische Umgebung“ stärkte. Schlechtere Bewertungen bei den „500 größten Unternehmen der Welt“ im Bereich „Geschäftstätigkeit“ wirkten sich negativ auf London und Paris aus.

Brexit und Veränderungen bei europäischen Städten

Seit sich Großbritannien in einem Referendum im Jahr 2016 zu einem Ausstieg aus der Europäischen Union entschieden hat, ist es in der europäischen Geschäftswelt und Wirtschaft zu zahlreichen Veränderungen gekommen. Wir haben die Ergebnisse aus den fünf Jahren nach dem Referendum nochmals betrachtet, um die wirtschaftlichen Veränderungen in London und den nächsten fünf europäischen Städten seit dem GPCI-Bericht 2017 zu quantifizieren. Die Veränderungen über fünf Jahre zeigen, dass andere europäische Städte zu London aufholen, was Fragen aufwirft, ob London die wirtschaftliche Dominanz gegenüber der europäischen Konkurrenz aufrechterhalten können wird.

Die vollständige Pressemitteilung kann unter folgendem Link eingesehen werden:
https://mori-m-foundation.or.jp/pdf/GPCI2021_release_en.pdf (auf Englisch)

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Peter Dustan und Hiromi Jimbo, Institute for Urban Strategies, The Mori Memorial Foundation
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