Warnung der COP26: Global tätige börsennotierte Unternehmen verursachen Temperaturanstieg von 3°C

  • Während direkte Emissionen weiter steigen, offenbart der vierteljährlich erscheinende MSCI Net-Zero Tracker, dass börsennotierte Unternehmen ihr Emissionsbudget von 1,5°C innerhalb von fünf Jahren nach der COP26 übersteigen werden
  • MSCI veröffentlicht die Top 10 der börsennotierten Unternehmen mit dem größten CO2-Fußabdruck von Scope 1, 2 und 3

NEW YORK--()--Die Ziele des Pariser Klimaabkommens rücken immer weiter in unerreichbare Ferne, da weltweit agierende börsennotierte Unternehmen laut dem jüngsten MSCI Net-Zero Tracker einen globalen Temperaturanstieg um 3°C verursachen werden.

Während sich weniger als 10% der Aktiengesellschaften an die Schwelle des Temperaturanstiegs von 1,5°C halten, wird die globale Kohlenstoffbilanz zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5°C bis November 2026 erschöpft sein. Dieser zeitliche Rahmen hat sich in nur 90 Tagen seit dem Start des Net-Zero Tracker im Juli um fünf Monate nach vorne verschoben.

Henry Fernandez, Vorsitzender und Chief Executive Officer, MSCI, erklärte: „Die Erkenntnisse des MSCI Net-Zero Tracker sollen das weltweite Bewusstsein für die Dringlichkeit, Treibhausgasemissionen zu senken, deutlich schärfen. Wie uns die extremen Wetterereignisse von 2021 vor Augen geführt haben, ist der Klimawandel kein ‚potentielles‘ Problem in 30 oder 40 Jahren. Er ist eine klare und allgegenwärtige Gefahr für unser Leben heute. Was wir im nächsten halben Jahrzehnt - und insbesondere bei der COP26 in Glasgow - tun, könnte den Unterschied zwischen einer Verhinderung oder einem Eintreffen der schlimmsten Klimaauswirkungen machen. Wir drängen dazu, bei der COP26 solide Fakten zu schaffen und nicht nur Worte auszusprechen, um die Welt vor einer bevorstehenden Krise zu bewahren und den Weg in eine nachhaltige Zukunft zu bereiten.“

Emissionen werden 2021 um 6,7% steigen

Der schnell schrumpfende Zeitrahmen ist auf den erheblichen Anstieg der Treibhausgasemissionen von Aktiengesellschaften zurückzuführen, da sich die wirtschaftlichen Geschäftstätigkeiten weltweit erholen.

Der Net-Zero Tracker, ein vierteljährlich erscheinendes Messinstrument des voranschreitenden Klimawandels von 9.300 global agierenden Aktiengesellschaften und auf der Basis des MSCI All Country World Investable Market Index (ACWI IMI), stellt fest, dass Unternehmensemissionen dieses Jahr um 6,7% steigen werden.

Kein Sektor und keine Region sind sicher

Im Net-Zero Tracker wird zudem festgehalten, dass sich weniger als die Hälfte der börsennotierten Unternehmen an den Temperaturanstieg von 2°C hält. Es gibt keine Sektoren oder Regionen, die das 2°C-Ziel erreichen. Selbst Industrien mit geringen Emissionen, wie beispielsweise das Gesundheitswesen, die IT und Finanzdienstleistungen haben Ausreißer, die einen unverhältnismäßigen Anteil der Restbilanz ihrer Branche aufbrauchen.

Aus regionaler Sicht werden in jeder Region zu viele Emissionen produziert, obwohl Unternehmen in entwickelten Ländern in diesem Jahrhundert voraussichtlich kohlenstoffeffizienter werden. Das Problem zeigt sich in Schwellenländern in EMEA am extremsten, wo der implizierte Temperaturanstieg von börsennotierten Unternehmen 4,8°C beträgt, gefolgt von Schwellenländern in Amerika und Asien, in denen die Temperatur um 3,8°C bzw. 3,4°C steigen wird. Um diesem Problem zu begegnen, müssen Unternehmen ihre absoluten Kohlenstoffemissionen um 10% jährlich senken. Von 2016 bis 2020 hat dies jedoch weniger als ein Viertel der weltweiten börsennotierten Unternehmen geschafft.

Große Lücken in der Offenlegung der Emissionen - Enthüllung von Nachzüglern

Während Investoren und politische Entscheidungsträger nach mehr Transparenz bei den Emissionen streben, hat der jüngste Net-Zero Tracker ergeben:

  • Saudi Arabian Oil Company, Gazprom PAO und Coal India Limited sind die drei Unternehmen mit dem größten CO2-Fußabdruck
  • Shaanxi Coal Industry Company Ltd ist das Unternehmen mit den höchsten Ausstößen, das keine seiner Treibhausgasemissionen offenlegt
  • GlaxoSmithKline plc, H&M Hennes & Mauritz und Électricité de France S.A. zählen zu den obersten 10 Unternehmen, welche die konsequentesten Ziele zur Reduzierung der Emissionen veröffentlicht haben
  • Gazprom PAO, A.P. Møller – Mærsk A/S und Toyota Industries Corporation gaben zusätzliche Scopes im Vorquartal an und führen nun alle Unternehmensemissionen in den relevanten Kategorien (d.h. Scope 1, 2 und 3) auf

Remy Briand, Global Head of ESG and Climate bei MSCI, fügt hinzu: „Während es ermutigt, dass einige der weltweit größten börsennotierten Unternehmen wichtige Schritte unternehmen, indem sie ihre Berichterstattungen über Emissionen erweitern und Dekarbonisierungsziele festlegen, zeigt der Net-Zero Tracker, dass weiterhin große Lücken bestehen, da viele diese wesentlichen Informationen nicht preisgeben. Veröffentlichungen zum Klima sind für Investoren entscheidend, um die Kohlenstoffintensität von Unternehmen einzuschätzen, um klimabedingte Finanzrisiken und die Auswirkungen auf die Performance von Portfolios abzuwägen und um das Kapital dementsprechend anzulegen. Ohne akkurate Offenlegungen rücken die Chancen von Unternehmen und Investoren, Netto-Null-Emissionen zu erreichen, in weite Ferne. Wir rufen politische Entscheidungsträger und Finanzregulierungsbehörden auf, bei der COP26 Informationen zum Klima gemäß den verpflichtenden internationalen Richtlinien offenzulegen.“

Über MSCI Inc.

MSCI ist ein führender Anbieter von Tools und Dienstleistungen zur Unterstützung kritischer Entscheidungen für die globale Investmentgemeinschaft. Mit über 50 Jahren Erfahrung in den Bereichen Forschung, Daten und Technologie ermöglichen wir bessere Investitionsentscheidungen, indem wir unseren Kunden ein besseres Verständnis und eine fundierte Analyse der wichtigsten Faktoren für Risiken und Renditen vermitteln und sie dabei unterstützen, auf dieser Basis effektivere Portfolios aufzubauen. Wir entwickeln branchenführende, analysengestützte Lösungen, mit denen Kunden Erkenntnisse über die Investitionsprozesse erhalten und von einer verbesserten Transparenz profitieren können.

Anmerkungen für Herausgeber
*Eine Gigatonne entspricht einer Milliarde Tonnen

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