Wegweisende Kooperation: Fraunhofer initiiert deutsch-australisches Projekt iCAIR

Kampf gegen Infektionen und Resistenzen

Neue Antibiotika entwickeln – von der Idee bis zur Wirksamkeitsprüfung, dem sogenannten Proof-of-Concept: In dem deutsch-australischen Projekt iCAIR engagieren sich Forscher des Fraunhofer ITEM, der MHH in Hannover und der Griffith University in Australien. © Fraunhofer ITEM | Bild in Farbe und Druckqualität: www.fraunhofer.de/presse. (Photo: Business Wire)

HANNOVER, Deutschland--()--Selbst »einfache« Infektionserkrankungen können heutzutage wieder zu einer tödlichen Bedrohung werden. Immer neue Antibiotika-Resistenzen stellen die Medizin weltweit vor große Herausforderungen. Neue Medikamente werden dringend benötigt. Die größte Hürde bei der Entwicklung neuer Medikamente und Wirkstoffe ist der Schritt vom Labor in die klinische Prüfung – jene Lücke zwischen der Entdeckung neuer Substanzen und der Weiterentwicklung zu Arzneimittelkandidaten durch die pharmazeutische Industrie. Eine Allianz von Forschenden des Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Experimentelle Medizin ITEM, der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und des Institute for Glycomics (IfG) der Griffith University in Gold Coast, Australien, hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, mit dem Projekt iCAIR (»Fraunhofer International Consortium for Anti-Infective Research«) diese Lücke zu schließen und neuartige Wirkstoffe als Antiinfektiva zu entwickeln.

»Infektionserkrankungen und Antibiotika-Resistenzen stellen auch im 21. Jahrhundert eine weltweite, mitunter tödliche Bedrohung dar«, sagt Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. »Vormals wirksame Antibiotika sind zunehmend wirkungslos gegen multiresistente Bakterien. Die Entwicklung neuartiger Therapeutika und die Schaffung neuer Transfermöglichkeiten in der medizinisch-pharmazeutischen Forschung sind dringend geboten. Aus diesem Grund wird sich Fraunhofer auch auf diesem Gebiet intensiver engagieren.«

Eines der größten Hindernisse bei der Entwicklung neuer Medikamente ist die Lücke in der Arzneimittel-Entwicklungskette. Sie klafft zwischen der Entdeckung neuer, potenziell heilsamer Substanzen – nicht selten durch Universitäten oder kleinere Unternehmen – und der nötigen Weiterentwicklung zu Kandidaten für anwendbare Therapeutika durch die pharmazeutische Industrie. Um die bestehende Lücke zu schließen, haben sich zwei deutsche und ein australischer Partner zu einer strategischen Allianz zusammengeschlossen: Das Fraunhofer ITEM und die MHH in Deutschland sowie das IfG in Australien. iCAIR wird künftig als enger Forschungsverbund zur Entwicklung antiinfektiver Therapien agieren: von der Identifizierung und molekularbiologischen Charakterisierung therapeutischer Zielstrukturen am IfG und der MHH über Identifizierung, Design und Optimierung von Wirkstoffkandidaten am IfG und der präklinischen Prüfung der Wirksamkeit und Sicherheit neuer Medikamente am Fraunhofer ITEM.

Die im Rahmen von iCAIR aufgebaute Entwicklungsplattform soll neben der Nutzung für proprietäre Projekte auch für externe Partner verfügbar gemacht werden. Vorhaben aus der Auftragsforschung in der pharmazeutischen Industrie sind ebenso angedacht wie die Öffnung für kleine und mittlere Unternehmen und öffentlich geförderte Projekte. Langfristig könnte aus der Projektallianz ein Fraunhofer Project Center und perspektivisch ein Fraunhofer Center für neue antiinfektive Arzneimittel entstehen.

Weitere Informationen: https://www.item.fraunhofer.de/de/presse-medien/latest-news/pm-fraunhofer-item-project-iCAIR.html

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Cathrin Nastevska
+49-511-5350-225
cathrin.nastevska@item.fraunhofer.de

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Wegweisende Kooperation: Fraunhofer initiiert deutsch-australisches Projekt iCAIR: Kampf gegen Infektionen und Resistenzen

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