DARESSALAM, Tansania--(BUSINESS WIRE)--Die GSMA hat heute Erkenntnisse aus ihrem jüngsten Bericht „Taxing Mobile Connectivity in Sub-Saharan Africa: A review of mobile sector taxation and its impact on digital inclusion“ (dt. Besteuerung mobiler Konnektivität in Subsahara-Afrika: Bericht über die Besteuerung im Mobilfunksektor und ihre Auswirkung auf die digitale Inklusion) veröffentlicht. Der Bericht bietet einen Überblick über die Steuer- und Entgeltregelung für Mobilfunkdienste und ihre Auswirkung auf die Erschwinglichkeit und Investitionen in Subsahara-Afrika. Er untersucht, wie die Besteuerung des Mobilfunksektors die Erschwinglichkeitsbarriere in der Region erhöht und die Bemühungen um digitale Inklusion untergräbt. Er erörtert zudem, welche Auswirkungen unsichere und komplexe Besteuerungsregeln auf die Möglichkeit von Betreibern haben, in den Aufbau von Infrastrukturen zu investieren.
„Mobile Konnektivität ist eine entscheidende Voraussetzung für wirtschaftliche und soziale Entwicklung. In vielen Ländern, insbesondere in Entwicklungsländern, wird der Mobilfunksektor im Verhältnis zu seinem wirtschaftlichen Fußabdruck jedoch zu hoch besteuert“, sagte Mats Granryd, Director General, GSMA. „Die übermäßige Besteuerung des Mobilfunksektors missachtet seine positiven wirtschaftlichen Beiträge und hat nachteilige Auswirkungen auf Erschwinglichkeit und Investitionen. Im gegenwärtigen Wirtschaftsklima ist es dringend erforderlich, dass Regierungen Wachstum fördern, und nicht behindern.“
Die wichtigsten Erkenntnisse des Berichts
Die Erkenntnisse der Untersuchung zeigen die verzerrenden Wirkungen der sektorspezifischen Besteuerung und heben die potenziellen wirtschaftlichen Vorteile einer Neuausrichtung von sektorspezifischen Steuern und behördlichen Entgelten hervor.
- In Subsahara-Afrika nutzten Ende 2016 mehr als 420 Millionen Menschen (43 Prozent der Bevölkerung) einen Mobilfunkdienst; die Region steht jedoch einer großen digitalen Kluft gegenüber, denn nur 26 Prozent der Bevölkerung nahmen Ende 2016 einen mobilen Internetdienst in Anspruch,
- 2015 wendete der Mobilfunksektor durchschnittlich 35 Prozent bezogen auf seine Einnahmen für Steuern, behördliche Entgelte und weitere Abgaben in 12 subsaharischen Ländern auf, für die diese Daten zur Verfügung stehen. Bei rund 26 Prozent der von der Mobilfunkbranche bezahlten Steuern und Entgelten handelte es sich um sektorspezifische Steuern anstatt breiter angelegten Steuern,
- Der Beitrag von Mobilfunkbetreibern zu den Steuereinnahmen der öffentlichen Hand steht in keinem angemessenen Verhältnis zu ihrem wirtschaftlichen Gewicht. So machten beispielsweise in der DRK die Branchenumsätze 3 Prozent des BIP im Jahr 2015 aus, während die Steuerzahlungen im Mobilfunkbereich mehr als 17 Prozent der gesamten Steuereinnahmen der öffentlichen Hand betrugen,
- Für 27 Länder der Region, für die Daten zur Verfügung stehen, betragen die Gesamtbetriebskosten für den Kauf eines Endgeräts und 500 MB Daten pro Monat durchschnittlich 10 Prozent des monatlichen Einkommens – weit über der von der UN-Breitbandkommission empfohlenen Schwelle von 5 Prozent,
- Mobilfunkbetreiber in der Region haben in den vergangenen fünf Jahren 37 Milliarden US-Dollar in ihre Netze investiert. Eine Kombination aus häufigen Steueränderungen und der hohen Anzahl an Steuern, die den Mobilfunkbetreibern auferlegt werden, erhöht jedoch die Komplexität und betrieblichen Belastungen und
- In Ländern, in denen ein höheres Steuer- und Entgeltniveau im Verhältnis zu den Branchenumsätzen vorherrscht, besteht in der Regel auch eine relative geringe Bereitschaft für mobile Internetzugänge.
Empfehlungen
Eine Neuausrichtung von sektorspezifischen Steuern und behördlichen Entgelten kann die Konnektivität, wirtschaftliches Wachstum, Investitionen und finanzpolitische Stabilität fördern. Die Regierungen in Subsahara-Afrika sollten eine Reihe von Grundsätzen für die Reformierung der sektorspezifischen Steuern und Entgelte in Betracht ziehen, um die Besteuerung im Mobilfunkbereich an die anderer Sektoren sowie die von internationalen Organisationen wie der Weltbank und dem IWF empfohlenen bewährten Vorgehensweisen anzugleichen:
- Senkung sektorspezifischer Steuern und behördlicher Entgelte,
- Reduzierung der Komplexität und Unsicherheit von Steuern und Entgelten im Mobilfunksektor,
- Abschaffung von Verbrauchssteuern für den Zugang zu Mobilfunkdiensten,
- Unterstützung einer effektiven Preisgestaltung für Frequenzen, um eine bessere Qualität und erschwinglichere Dienste zu ermöglichen,
- Senkung oder Abschaffung von Einfuhrabgaben,
- Einführung einer förderlichen Besteuerung für neu aufkommende Dienste wie mobiles Geld,
- Abschaffung von Steuern auf eingehende Auslandsanrufe und
- Vermeidung übermäßiger behördlicher Entgelte und Steuern auf Umsätze.
Der Bericht steht unter folgendem Link zur Verfügung: www.gsma.com/mobilefordevelopment/programme/connected-society/taxing-mobile-connectivity-sub-saharan-africa-review-mobile-sector-taxation-impact-digital-inclusion.
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Über die GSMA
Die GSMA vertritt die Interessen der weltweiten Mobilfunkindustrie. Die Organisation vereint fast 800 Netzbetreiber sowie nahezu 300 Unternehmen aus dem Umfeld der mobilen Kommunikation, darunter Mobiltelefon- und Gerätehersteller, Software-Unternehmen, Ausrüstungsanbieter, Internetfirmen und Unternehmen aus angrenzenden Branchen. Die GSMA organisiert zudem branchenweit führende Veranstaltungen wie den Mobile World Congress, den Mobile World Congress Shanghai, Mobile World Congress Americas und die Konferenzen der Mobile 360 Series.
Weitere Informationen finden Sie auf der Unternehmenswebseite der GSMA unter www.gsma.com. Folgen Sie GSMA auf Twitter: @GSMA.
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